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Pianist Igor Levit erhält Buber-Rosenzweig-Medaille

Igor Levit positioniert sich immer wieder gegen Extremismus und für Menschenwürde. Nun wird er mit der christlich-jüdischen Auszeichnung Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt.

Igor Levit spielt am gelben Flügel, um an den entführten Pianisten Alon Ohel zu erinnern
Igor Levit spielt am gelben Flügel, um an den entführten Pianisten Alon Ohel zu erinnernImago / Sabine Gudath

Der Pianist Igor Levit wird mit der Buber-Rosenzweig-Medaille 2024 ausgezeichnet. Levit verbinde seine Kunst mit Engagement für eine freie, demokratische Gesellschaft und gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit, hob der Deutsche Koordinierungsrat für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bad Nauheim hervor. Die Medaille wird am 3. März im Kurfürstlichen Schloss in Mainz im Rahmen der Eröffnung der „Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2024 – 5784/85“ (ehemals „Woche der Brüderlichkeit“) verliehen.

Christlich-jüdische Auszeichnung geht an Igor Levit

Igor Levit wolle vor allem als ein Mensch wahrgenommen werden, der politisch mitgestalten möchte, schrieb das Präsidium des Koordinierungsrats. 2018 habe Levit seinen Klassik-Echo-Preis zurückgegeben aus Protest gegen die Preisverleihung an zwei Rapper, die antisemitische, frauenverachtende und rassistische Zeilen texteten. Viele Jahre habe er Social-Media-Plattformen für politische Auseinandersetzungen genutzt und sich dabei der realen Bedrohung vor allem rechtsextrem motivierter Hassrede ausgesetzt.

Die Laudatio auf Levit hält den Angaben zufolge die Beauftragte zur Bekämpfung von Antisemitismus und der Förderung des jüdischen Lebens bei der Europäischen Kommission in Brüssel, Katharina von Schnurbein. Die Medaille wird überreicht durch den jüdischen Präsidenten des Koordinierungsrats, Rabbiner Andreas Nachama, und den evangelischen Präsidenten, Pfarrer Friedhelm Pieper.

Die politische Dimension von Musik werde auch das Jahresthema des Koordinierungsrats „The Sound of Dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen“ prägen, schrieb das Präsidium. Musik könne Menschen jenseits von Worten und über kulturelle, religiöse und soziale Barrieren hinweg berühren. „Musik transportiert Botschaften der Liebe, wie des Hasses – in der Vergangenheit bis heute. Wenn die Menschen eine Zukunft haben sollen, dann nur, wenn sie den Dialog suchen, aufeinander zugehen und gemeinsam an einer Welt arbeiten, in der alle frei und ohne Angst leben können.“