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Pfarrer: Mit Taylor-Swift-Gottesdiensten neue Menschen erreichen

Mit Taylor Swift und Adele das Kommunikationsproblem der Kirche überwinden – dieser Strategie folgt der Heidelberger Pfarrer Vincenzo Petracca mit seiner Gottesdienst-Reihe „Citykirche Rock ‘n’ Pop“. „Wir haben als Kirche immer noch gute Antworten auf Sinnfragen, allerdings wird die Kirche meist nicht verstanden“, sagte der Pfarrer in der Talksendung „Alpha & Omega“. Daher biete er Gottesdienste zu Popkünstlern an, die in ihren Songs auch Leid oder Liebe thematisieren. „Ich baue so eine Brücke zu Menschen, die wir sonst nicht erreichen“, so der evangelische Pfarrer.

In der Heidelberger Heiliggeistkirche fanden in diesem Jahr vier Pop-Gottesdienste mit Live-Cover-Musik der Sängerinnen Taylor Swift und Adele statt. Insgesamt besuchten rund 2.400 Menschen die Veranstaltungen. Die Gottesdienste sorgten deutschlandweit und international für Schlagzeilen.

Das Angebot richte sich gezielt an Jüngere. Es kämen aber Menschen aller Altersgruppen – von Vierjährigen bis über 90-Jährigen, erklärte Petracca im Interview. Natürlich gebe es auch Kritik an dem Format. „Es heißt dann etwa, ‘wie kann Kirche sowas machen?“’, so Petracca. Er wolle mit den Pop-Gottesdiensten aber keine Gegensätze zwischen „alten treuen Kirchengängern“ und „Neuen“ aufbauen. „Wir geben uns große Mühe, verbindend zu sein“, so der Pfarrer. „Ich erweitere den Raum der Kirche.“

Petracca erzählte, er habe sich erst für seine Gottesdienste intensiv mit Taylor Swifts Musik beschäftigt. „Ich halte sie für eine große Lyrikerin“, sagte er in der Kirchensendung. Inzwischen sei er auch ein „Swiftie“. (2753/07.12.2024)