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“Peace, Love & Misunderstanding” mit Jane Fonda auf One

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Grace (Jane Fonda), eine in Ehren ergrautes Hippie-Frau, ist in der Gegend um Woodstock eine Institution. Immerhin hatte Bob Dylan einmal ein Auge auf sie geworfen. Sie selbst weiß von einer Menage a trois zu berichten, bei der auch Leonard Cohen mitgemischt haben soll. Für das Hippie-Völkchen, das sich um den Schauplatz des legendären Festivals angesiedelt hat und sich redlich müht, weiter an der Routine aus Antikriegs-Demonstrationen, mit Haschisch geschwängerten Happenings, freier Liebe und Folkmusik festzuhalten, ist das offensichtlich eine Art Ritterschlag.

Graces Tochter Diane (Catherine Keener) sieht das ziemlich anders. Ihr geht der Lebensstil ihrer Mutter auf die Nerven. Seit 20 Jahren haben die beiden Frauen nichts mehr miteinander zu tun. Trotzdem packt Diane eines Tages ihre beiden Kinder im Teenager-Alter ins Auto und macht sich Richtung Woodstock auf den Weg. Ihr Ehemann hat die ewigen Streitereien satt und will die Scheidung. Diane verkriecht sich mit ihren Kindern vorerst bei ihrer Mutter, um ihre Wunden zu lecken.

Die Spannungen zwischen den beiden Frauen lassen allerdings nicht lange auf sich warten. Schon kurz nach ihrer Ankunft kracht es wie früher. Doch dann tritt ein neuer Mann in Dianes Leben. Die Liebe zu ihm hilft ihr auch, eine neue Beziehung zu ihrer Mutter aufzubauen.

Regisseur Bruce Beresford hat sein Feel-Good-Movie “Peace, Love & Misunderstanding” nicht auf Konfrontation abgelegt. Ihm geht es um keine Abrechnung mit der 1968er-Generation, sondern eher um eine Hommage ans Lebensgefühl der Hippies, trotz aller Schrulligkeit, die Grace und ihre Clique auszeichnet. Diese freundlich-rosarote Brille lässt mitunter zwar etwas an Bissigkeit vermissen, doch in Catherine Keener besitzt das Familiendrama eine wunderbare Darstellerin, die den Film auf subtile Weise erdet.