Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat angesichts der am Mittwoch veröffentlichten Rekordzahl von 5,7 Millionen Pflegebedürftigen, Alarm geschlagen. „Wenn auch die nächste Regierung untätig bleibt, dann wird der Sozialstaat zu Grabe getragen“, sagte Brysch der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch/Online). Er forderte unter anderem eine Begrenzung der Pflegekosten.
Der Pflegepolitik der Ampel-Regierung stellte Brysch ein schlechtes Zeugnis aus. „Insgesamt gehört die Gruppe der Pflegebedürftigen zu den Verlierern der dreijährigen Regierungszeit.“ Beispielsweise gebe es für manche theoretischen Leistungen wie den Entlastungsbeitrag zu wenig Angebote. Zudem sei das Pflegegeld nicht genügend gestiegen. Die Pflege insgesamt müsse endlich „zukunftssicher und generationengerecht“ reformiert werden. Sonst sei die finanzielle Vorsorge für die junge und mittlere Generation unmöglich.
Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der pflegebedürftigen Personen in Deutschland binnen zwei Jahren um fast eine Dreiviertelmillion gestiegen. Bis Dezember 2023 wuchs sie auf knapp 5,7 Millionen. Der Anstieg falle stärker aus, „als durch die Alterung der Gesellschaft erwartbar ist“, hieß es.