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Pass aberkannt – Singen der Hymne aus religiösen Gründen verweigert

In Österreich hat ein Ukrainer seine Staatsbürgerschaft verloren, nachdem er sich geweigert hatte, die Nationalhymne zu singen. Jetzt wurde bekannt: Offenbar handelte der Mann aus religiösen Gründen.

Weil er sich weigerte, bei der Verleihungszeremonie die österreichische Nationalhymne zu singen, ist einem Ukrainer in Österreich die neue Staatsbürgerschaft wieder aberkannt worden. Nachdem der Vorfall am Donnerstag für größere Diskussionen gesorgt hatte und die Hintergründe zunächst unklar waren, berichtete der Österreichische Rundfunk ORF jetzt von religiösen Gründen.

Der Mann gehöre zu den Zeugen Jehovas. Die Religionsgemeinschaft respektiere zwar staatliche Autorität, doch seien Treueschwüre auf einen Staat oder das Singen von Nationalhymnen “nicht vereinbar” mit biblischen Lehren und den Prinzipien der Gemeinschaft, so der ORF weiter.

Paragraf 21 des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes sieht eine Verleihung von Staatsbürgerschaften im “feierlichen Rahmen” vor. Dazu gehöre das “gemeinsame Absingen der Bundeshymne” – was der Mann jedoch verweigerte.

Die verantwortlichen Politiker im Bundesland Niederösterreich stehen geschlossen hinter der Aberkennung des Passes. Wer sich weigere, sich mit Österreich zu identifizieren, zeige nur, dass er nicht gewillt sei, die Grundprinzipien des Landes anzunehmen. Es gehe nicht um Schikane, sondern um “grundlegende Werte”. Experten hingegen raten zu einer Einzelfallprüfung.