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Parolin vor UNO: Leo XIV. steht für Diplomatie der Begegnung

Vatikanischer Friedensappell in New York: Kardinal Parolin hat die Vereinten Nationen zur Erneuerung ihres Einsatzes für Solidarität und Frieden aufgerufen. Papst Leo stehe für eine mitfühlende und gerechte Weltpolitik.

Der Vatikan hat die Vereinten Nationen zum gemeinsamen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt aufgerufen. “In einer Welt, die von Spaltung, Konflikten und drängenden globalen Problemen – vom Klimawandel bis zur Migration und künstlichen Intelligenz – geprägt ist, ruft uns Papst Leo zu einer Diplomatie der Begegnung auf”, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin laut dem Portal Vatican News am Montag (Ortszeit) bei einem Empfang in New York anlässlich der Wahl von Leo XIV. Dies sei eine Diplomatie, “die mit Demut zuhört, mit Mitgefühl handelt und vor allem das Gemeinwohl anstrebt”, betonte er.

“Die Wahl eines neuen Papstes ist ein Anlass zur Erneuerung, nicht nur für die Katholiken, sondern für alle, die eine Welt mit mehr Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden anstreben”, so Parolin. “Mögen wir gemeinsam dem Aufruf des Heiligen Vaters folgen und diejenigen werden, die Frieden säen, der die Geschichte überdauert, und nicht diejenigen, die Opfer säen.”

Der Heilige Stuhl verpflichte sich zur Zusammenarbeit mit den Vertretern der Nationen, “um die Menschenwürde zu fördern, die Schwachen zu schützen und Brücken zu bauen, wo sonst Misstrauen herrschen könnte”. Unerschütterlich werde der Heilige Stuhl die Vereinten Nationen dabei unterstützen, “ein Forum zu sein, in dem die Staaten in einen Dialog treten, die Stimmen ihrer Völker zur Geltung bringen und Lösungen für die größten Herausforderungen der Menschheit erarbeiten”.

Die Vision von Leo XIV. stimme mit dem “edlen Streben” nach Frieden und Gerechtigkeit der Vereinten Nationen überein, führte Parolin aus. Leo XIV. gebe einer Diplomatie den Vorzug, “die auf den Säulen des Friedens, der Gerechtigkeit und der Wahrheit beruht”. Der Heilige Stuhl werde “auch weiterhin seine moralische Stimme zur Verteidigung der Armen und Bedürftigen und für das Streben nach Frieden und ganzheitlicher menschlicher Entwicklung erheben”.

Der Heilige Stuhl ist seit 1964 mit Beobachterstatus bei der UNO in New York vertreten. Als moralische Stimme setzt sich die vatikanische Vertretung vor allem für Frieden, Menschenrechte, Armutsbekämpfung und Religionsfreiheit ein. Der derzeitige Ständige Beobachter ist Erzbischof Gabriele Caccia.