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Paritätischer: Nur jedes fünfte arme Kind bekommt Teilhabegeld

Das sogenannte Bildungs- und Teilhabepaket erreicht nur jedes fünfte Kind, das dafür infrage kommt. Das geht aus einer Auswertung des Paritätischen Gesamtverbandes hervor, die am Freitag in Berlin veröffentlicht wurde. Den Angaben zufolge erreicht die Leistung von bis zu 15 Euro im Monat für Sport, Kultur oder Freizeit nur 18 Prozent der 6- bis 15-jährigen Kinder, die darauf einen Anspruch haben. Das sind Kinder, die von Bürgergeld, Asylbewerberleistungen oder Sozialhilfe leben oder deren Eltern geringe Einkommen haben und Wohngeld oder den Kinderzuschlag beziehen.

Der Verband weist außerdem darauf hin, dass die Auszahlung der Leistung regional extrem unterschiedlich ist. Die Quoten lägen in den Landkreisen und kreisfreien Städte zwischen 0 und 97,5 Prozent, obwohl der Rechtsanspruch bundesweit gilt. Die mit der Einführung der Kindergrundsicherung geplante pauschale Auszahlung würde die Inanspruchnahme des Teilhabegeldes deutlich verbessern, bilanzierte der Paritätische.

Das vor zwölf Jahren eingeführte Bildungs- und Teilhabepaket sei gescheitert, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, Ulrich Schneider. Daran habe auch die letzte Reform von 2019 nichts geändert. Schneider plädierte dafür, das Teilhabegeld in den Regelsatz für Kinder zu integrieren und forderte eine vor Armut schützende Kindergrundsicherung.

Das Bildungs- und Teilhabepaket von 15 Euro im Monat soll Jugendlichen und Kindern aus armen Familien die Teilnahme am Vereinssport, Musikunterricht oder Freizeitvergnügen ermöglichen. Sozialverbände wie der Paritätische kritisieren es als zu niedrig.