Der Paritätische Gesamtverband protestiert gegen das Vorhaben von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU), schnell den Familiennachzug für eine bestimmte Flüchtlingsgruppe für zwei Jahre auszusetzen. Vor dem Hintergrund der bereits deutlich gesunkenen Asylantragszahlen in Deutschland sei „dieser massive Eingriff in die Grund- und Menschenrechte nicht zu rechtfertigen“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Sichere Zugangswege wie der Familiennachzug seien zudem „die einzigen Einreisemöglichkeiten für Schutzsuchende, insbesondere für Frauen und Kinder, bei denen sie sich nicht auf lebensgefährliche Wege begeben müssen“.
Das Bundeskabinett wird voraussichtlich am Mittwoch über den Gesetzentwurf zur Aussetzung des Familiennachzugs beraten, wie eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin sagte. Dabei geht es um die Gruppe von Flüchtlingen mit einem sogenannten subsidiären Schutz. In der Regel sind das Kriegsflüchtlinge, die keine individuelle Verfolgung nachweisen können, wegen drohender Gefahr für Leib und Leben aber dennoch nicht in die Heimat zurückgeschickt werden können. In der Vergangenheit haben vor allem Syrer diesen Schutzstatus bekommen.