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Papst: “Wer nur für sich selbst lebt, wird nie glücklich sein”

Geht die Welt den Bach runter oder kann jeder einzelne doch etwas tun? Zum Abschluss seines Korsika-Besuchs rief Franziskus dazu auf, im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit nicht nachzulassen.

Kurz vor Abschluss seines eintägigen Besuchs am Sonntag auf Korsika hat Papst Franziskus mit rund 7.000 Teilnehmern bei strahlendem Sonnenschein einen Freiluft-Gottesdienst gefeiert. Dabei rief er dazu auf, sich angesichts der Weltlage im Advent zu fragen: “Was kann ich tun?” Allerdings dürfe man dabei nicht in eine ängstliche oder missmutige Erwartung verfallen, so das Kirchenoberhaupt. Der Glaube an Gott sei Grund, freudig und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

Argwohn und Misstrauen seien vor allem dort verbreitet, wo Konsumdenken grassiere, so der Papst auf der Place d’Austerlitz. “Eine solche Gesellschaft altert unbefriedigt, weil sie nicht zu geben weiß. Wer nur für sich selbst lebt, wird nie glücklich sein.” Umgekehrt sei christliche Freude “kein illusorischer Trost, der uns die traurigen Dinge des Lebens vergessen lässt”.

Sie sei vielmehr eine Frucht des Glaubens “an Christus, den Retter, der an unser Herz klopft und es von Trübsal und Langeweile befreit”. Auch angesichts von Kriegen und Konflikten finde der christliche Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit in der adventlichen Erwartung an das Kommen Jesu Christi eine unerschöpfliche Kraft.

Mit der Messe auf der Place d’Austerlitz in Ajaccio endete der eintägige Papstbesuch auf Korsika. Es ist der erste Besuch eines katholischen Kirchenoberhauptes auf der französischen Mittelmeerinsel. Vor dem für 18.00 Uhr geplanten Rückflug nach Rom trifft Franziskus sich noch zu einer kurzen Unterredung mit Staatspräsident Emmanuel Macron, der dazu eigens aus Paris anreist. Am Morgen hatte ihn Innenminister Bruno Retailleau empfangen.

Anlass der Reise war ein Kongress über Volksfrömmigkeit im Mittelmeerraum. Das Thema liegt dem Papst aus Argentinien am Herzen, weswegen er in seinen Ansprachen für die Vielfalt religiöser Frömmigkeitsformen warb. Diese könnten auch das soziale und karitative Engagement beleben und kämen auf diese Weise der ganzen Gesellschaft zugute.