Als John F. Kennedy 1963 Berlin besuchte, sagte er den historischen Satz “Ich bin ein Berliner.” Ähnliches war nun vom ersten in den USA geborenen Papst zu hören, als er dem römischen Kapitol einen Besuch abstattete.
Papst Leo XIV. hat dem römischen Kapitol und dem dort residierenden Bürgermeister Roms, Roberto Gualtieri, einen ersten offiziellen Besuch abgestattet. Bei dem kurzen Treffen am Fuß der Renaissance-Treppe zum Kapitol sagte der aus den USA stammende Papst am Sonntagnachmittag: “Heute kann ich sagen: Für euch und mit euch bin ich Römer.”
Damit griff er ein Wort des Heiligen Augustinus (354 – 430) auf, der in einer Predigt gesagt hatte: “Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ.” Zugleich konnte der Satz als Anspielung auf das berühmte Kennedy-Zitat von 1963 verstanden werden, das der amerikanische Präsident bei seinem Besuch in Berlin geprägt hatte, als er den viel bejubelten Satz sagte: “Ich bin ein Berliner.” Die Umstehenden quittierten die Äußerung des neuen Papstes mit Beifall.
Zuvor hatte Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri die gute Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und der Stadt Rom im laufenden Heiligen Jahr betont. Zugleich erinnerte er an die herausragenden Leistungen der Stadt und ihrer Institutionen in den Wochen zwischen dem Tod von Papst Franziskus und dem Amtsantritt des neuen Papstes.
Die Begegnung zwischen dem neuen Bischof und dem Bürgermeister von Rom ist eine alte Tradition. Im 20. Jahrhundert war sie 1963 von Papst Paul VI. wiederbelebt worden. Der Zwischenstopp vor dem römischen Rathaus war das Vorspiel zur Besitzergreifung der römischen Bischofskirche San Giovanni in Laterano durch den Papst. Das Kapitol liegt in etwa auf halbem Weg zwischen dem Vatikan und dem Lateran.