Papst Franziskus hat an die Streitkräfte der Welt appelliert, wachsam zu sein: sowohl gegenüber der Versuchung, „einen Geist des Krieges zu kultivieren“, als auch, damit sie nicht vom „Mythos der Gewalt und dem Lärm der Waffen verführt“ würden. Das sagte der Papst am Sonntag während der Heiligen Messe auf dem Petersplatz in Rom, die anlässlich der Heilig-Jahr-Feier für die Streitkräfte, Polizei und Sicherheitskräfte auf dem Petersplatz abgehalten wurde.
Der Papst appellierte auch deshalb an die Wachsamkeit der Streitkräfte, damit sie nicht „vom Gift der Hasspropaganda“ verdorben würden, die die Welt „in zu schützende Freunde und zu bekämpfende Feinde unterteilt“. Die Heilige Messe fand am Sonntag wie geplant unter freiem Himmel statt. Papst Franziskus litt in den vergangenen Tagen unter einer Bronchitis, weshalb am Freitag und Samstag die Audienzen in sein Wohnhaus Santa Marta verlegt worden waren.
Auch am Sonntag war der 88-Jährige noch immer gesundheitlich angeschlagen. Den ersten Teil der Predigt der Messe las er dennoch persönlich vor und ergänzte ihn auch mit spontanen Anmerkungen. Nach den ersten Absätzen aber entschuldigte er sich bei seinen Zuhörern damit, dass er noch immer Probleme mit dem Atmen habe und den Text daher nicht persönlich weiter vortragen könne. Die restliche Predigt wurde dann stellvertretend für den Papst vom Zeremonienmeister vorgelesen.
In seiner Predigt dankte der Papst den Anwesenden für ihren Dienst: „Indem ihr bei Gefahr zu uns ins Boot steigt, bietet ihr uns euren Schutz und ermutigt uns, unsere Überfahrt fortzusetzen.“ Rund 30.000 Angehörige von Streitkräften aus etwa 100 Ländern waren zu der Wallfahrt aus Anlass des Heiligen Jahres nach Rom gekommen. Darunter waren auch 300 deutsche Militärs, die von Militärbischof Franz-Josef Overbeck begleitet wurden.
2025 begeht die katholische Kirche in Rom das Heilige Jahr. Die Tradition reicht weit zurück, Papst Bonifaz VIII. startete sie im Mittelalter. Seit 1450 findet es – mit wenigen Unterbrechungen – alle 25 Jahre statt. Über das Jahr verteilt gibt es in Rom thematische Jubiläen für die unterschiedlichsten Gruppen der Gesellschaft. Als nächstes ist vom 15. bis zum 18. Februar das Jubiläum der Künstler geplant.