Karfreitag trifft auf aktuelle Konflikte: Essens Bischof Overbeck warnt vor Gewalt und Ungerechtigkeit und will “Friedenstüchtigkeit”.
Anlässlich von Karfreitag hat Essens Bischof Franz-Josef Overbeck sich besorgt über eine wachsende Gewaltbereitschaft gezeigt. “Wir leben in gewalttätigen Zeiten”, erklärte der katholische Ruhrbischof am Freitag. Er kritisierte alle, die aggressiv und mit ungerechten “Deals” ihre Ziele durchzusetzen versuchten. Wo Gewalt herrsche, herrsche auch keine Vernunft mehr und die Menschenwürde werde mit Füßen getreten.
Overbeck, der auch Militärbischof ist, äußerte sich auch zur Diskussion um Deutschlands Verteidigungsbereitschaft. Es nütze nichts, sich den Realitäten zu verweigern und die Bedrohungslage zu ignorieren. Es gehe darum, gesellschaftliche Akzeptanz dafür aufzubauen, dass Friedenstüchtigkeit und Kriegstauglichkeit keinen Widerspruch darstellen. “Die Soldatinnen und Soldaten müssen in der Lage sein, im Ernstfall unsere Freiheit zu verteidigen”, betonte der Bischof.
Overbeck will am Karfreitag den Kreuzweg auf der Halde Haniel beten. Zu der Prozession auf dem in Bergbauzeiten aufgeschütteten Hügel werden zahlreiche Christen aus der Region erwartet. Sie beginnt um 9.30 Uhr an der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen und endet auf dem Haldenplateau an einem Holzkreuz, wo eine Andacht gefeiert und der Bischof eine Predigt halten wird. Der Karfreitagskreuzweg auf der Halde Haniel steht laut Bistum für eine landesweit einzigartige Verbindung von Glaubens- und Bergbautraditionen. Auf 15 Kupfertafeln stellt der Stationengang die Geschichte vom Leiden und Tod Jesu mit Elementen der Bergbauwelt dar.