Das griechisch-orthodoxe Patriarchat in Jerusalem hat Israel mit Blick auf die Zerstörung einer Kirche in Gaza erneut ein “Kriegsverbrechen” vorgeworfen. Die Bombardierung habe “tiefe Spuren in der christlichen Gemeinschaft in Gaza und im übrigen Heiligen Land” hinterlassen, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Die Christen Jerusalems setzten sich unermüdlich dafür ein, den Leidtragenden zu helfen.
Für die schwierige humanitäre Lage im Gazastreifen machte das Patriarchat ebenfalls Israel verantwortlich, das die Versorgung des Gebiets mit Strom, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten eingestellt habe.
Am Sonntagmorgen fand in der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt eine Trauerzeremonie zum Gedenken an die Toten der Porphyrius-Kirche in Gaza statt. Geleitet wurde der religiöse Akt vom orthodoxen Patriarchen Theophilos III., der ein Friedensgebet sprach.
Die orthodoxe Porphyrius-Kirche in Gaza war am Donnerstag bei einer Explosion schwer beschädigt worden. Laut kirchlichen Angaben starben 18 Menschen, viele wurden verletzt. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte am Freitag mit, dass der Kirchenkomplex beim Angriff auf eine Kommandozentrale der Terrororganisation Hamas in unmittelbarer Nähe mitgetroffen worden sei. Die Kirche sei jedoch nicht das Ziel gewesen. Eine Untersuchung des Vorfalls sei im Gange.