Artikel teilen:

Orgel kehrt ins Eisenacher Stadtschloss zurück

Nach mehr als 30 Jahren ist eine seltene tragbare Orgel in den Rokokosaal des Eisenacher Stadtschlosses zurückgekehrt. Bei dem Instrument handle es sich um ein sogenanntes Schrankpositiv aus dem Jahr 1722, teilte das Thüringer Museum Eisenach am Dienstag mit. In der Kirchenmusik dienten solche Orgeln unter anderem zur Unterstützung des Chorgesangs. Das Eisenacher Stadtschloss wurde zwischen 1742 und 1751 errichtet. Seit 1931 beherbergt es unter anderem das Museum.

Die Orgel sei erstmals unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in das Eisenacher Stadtschloss gelangt, hieß es. Unter ungünstigen klimatischen Bedingungen habe sie dort bis 1991 gestanden. Dann sei das inzwischen beschädigte Instrument dem Bachhaus übergeben und Mitte der 90er Jahre restauriert worden. Gemäß einer gütlichen Einigung zwischen dem Treuhänder des herzoglichen Hauses Sachsen-Meiningen und der Stadt Eisenach 1999 habe die Orgel seitdem als Dauerleihgabe in Eisenach verbleiben können.

Wann und wie das Instrument einst nach Thüringen gelangt ist, sei nicht überliefert, hieß es. Es stehe jedoch fest, dass Georg Prinz von Sachsen-Meinigen (1892-1946) die Orgel 1941 für die Kapelle der Veste Heldburg in Südthüringen erworben habe. Der aktuelle Umzug fand den Angaben zufolge auf Wunsch des Bachhauses statt. Das Museum zu Ehren des in Eisenach geborenen Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) habe keinen repräsentativen Standort mehr für das Instrument gehabt.