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Online-Ausstellung über die Buchsammlung “Klaus W. Jonas”

Die Uni-Bibliothek Augsburg präsentiert eine Online-Ausstellung über die einzigartige Literatursammlung von Klaus W. Jonas. Anlass ist die Veröffentlichung von Thomas Manns “Zauberberg” vor 100 Jahren.

 Unter dem Titel “An Klaus W. Jonas, den erstaunlichen Sammler und Bibliographen” präsentiert die Universitätsbibliothek Augsburg seit Dienstag eine Online-Ausstellung. Diese verfolgt die Lebenslinien des deutsch-amerikanischen Forscherpaares Klaus W. (1920-2016) und Ilsedore B. Jonas (1920-2021), das über sieben Jahrzehnte eine einzigartige Literatursammlung zusammentrug, wie die Hochschule mitteilte.

Seit den 1950er Jahren forschte und lehrte das Paar in Pittsburgh zur deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum seien Thomas Mann, Rainer Maria Rilke und Zeitgenossen gestanden. Anlass für die jetzige Schau sei die Veröffentlichung von Thomas Manns “Zauberberg” im November vor 100 Jahren. Zusätzlich zur virtuellen Ausstellung werden bis Jahresende 2024 in der Eingangshalle der Zentralbibliothek in vier Vitrinen Höhepunkte der Sammlung gezeigt, darunter ein originaler Rilke-Brief.

1946 skizzierte Klaus Jonas als junger Nachwuchsforscher in seinem ersten Brief an Thomas Mann das Vorhaben, eine Bibliograpie zu seinem Werk anzulegen, wie es heißt. 1955 erschien demnach, kurz vor Manns Tod, der erste Band. Im Vorwort lobte der Nobelpreisträger den “Bienenfleiß” seines Bibliographen. So trug Jonas rund 3.000 Forschungsbeiträge und Literaturkritiken aus der ganzen Welt zusammen. Neben Thomas Mann widmete sich das Ehepaar Jonas in seiner Arbeit auch Rilke, Hermann Hesse, Golo Mann, Gerhard Hauptmann und Ernst Jünger. Die virtuelle Schau mache deren Arbeit zu diesen Autoren dauerhaft im Netz sichtbar, heißt es.

Laut Mitteilung bestand lange Jahre eine Freundschaft zwischen dem Professorenehepaar Jonas in Pittsburgh und dem Augsburger Literaturwissenschaftler Helmut Koopmann. Dieser und der Universitätspartnerschaft sei es zu verdanken, dass die Sammlung Jonas ab 1989 zum Großteil als Schenkung nach Augsburg gelangte. Seit 1990 aus den USA zurück in Deutschland, engagierte sich das Paar von München aus bis ins hohe Alter im Mann-Forschungsnetzwerk. 2002 gründeten die beiden die Zauberberg-Stiftung zur Förderung der Thomas-Mann-Forschung.