Priesternachwuchs ist in Deutschland rar. Wie die Lage dieses Jahr im Nachbarland Österreich aussieht, zeigt eine aktuelle Umfrage. Was die Zahlen sonst noch aussagen.
In der katholischen Kirche in Österreich gibt es in diesem Jahr mindestens 26 Neupriester. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Nachrichtenagentur “Kathpress” bei den österreichischen Diözesen und Priesterausbildungsstätten. Da die Weihetermine der Orden erst teilweise bekannt sind, wird die endgültige Zahl voraussichtlich höher sein.
Die erwartete Zahl von mindestens 26 Weihen liegt über dem Mittelwert des vergangenen Jahrzehnts, der bei etwa 22 Priesterweihen pro Jahr liegt. In den Weihejahrgängen des Zeitraums von 2015 bis 2023 verzeichnet die amtliche Kirchenstatistik in fortlaufender Reihenfolge 22, 24, 15, 17, 23, 31, 20, 21 und 31 Priesterweihen. Die offizielle Zahl der 2024 vollzogenen Weihen wird erst im September bekannt gegeben.
Lag das Durchschnittsalter der Kandidaten bei der Weihe in den vergangenen Jahren meist bei 35 Jahren und mehr, so beträgt es diesmal nur 34 Jahre, da die Hälfte der diesjährigen Weihekandidaten zwischen 27 und 31 Jahre alt ist. Der Trend zu weniger spätberufenen und mehr jungen Neupriestern setzt sich somit fort.
Blickt man auf die Herkunft der Weihekandidaten, so ist dieses Jahr mehr als die Hälfte (14) in Österreich geboren – mehr als in den Vorjahren (2024: 6; 2023: 11; 2022: 9). Fünf sind gebürtige Deutsche, drei Nigerianer und jeweils einer ist aus der Slowakei, Polen, Spanien und Indien.
In Deutschland sind 2024 29 Männer zu Priestern geweiht worden, was einen historischen Tiefstand bedeutete. Die diesjährige Zahl wird erst 2026 bekanntgegeben. Zuletzt hatten mehrere deutsche Bistümer die Zahl ihrer diesjährigen Weihekandidaten veröffentlicht.