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“Ödipussi” und “Pappa ante Portas” – Loriot-Abend bei 3sat

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

In seinem ersten Spielfilm von 1988 erzählt Vicco von Bülow alias Loriot (1923 – 2011), der als Meister des feinsinnigen Humors bekannte Cartoonist und Komiker, mit sich selbst in der Hauptrolle die Geschichte des 56-jährigen Muttersöhnchens Paul Winkelmann. Selbst im fortgeschrittenen Alter lebt er noch mit seiner (Über-)Mutter zusammen. Doch dann gerät sein vertrautes Leben dadurch durcheinander, dass er romantische Gefühle für Margarethe, eine etwas verklemmte Psychologin (Evelyn Hamann ), entwickelt. Ist diese Liebe stärker als die Fixierung auf die Mutter?

Die amüsante Geschichte bildet kaum mehr als den roten Faden in dem Film, der in den einzelnen Szenen weitgehend selbständige Kabinettstückchen des typischen Loriot-Humors bietet und durch die Fülle komischer Einfälle und die bis ins kleinste Detail präzise ausgeführten Gags besticht.

Im Anschluss zeigt 3sat Loriots zweiten abendfüllenden Kinofilm von 1990, die Ruhestands-Komödie . Darin spielt der legendäre Humorist unter eigener Regie insgesamt vier Rollen, und auch die sketchartige Erzählweise erinnert stark an seine vielgeliebten Fernsehshows.

Im Mittelpunkt steht dabei der vorzeitig in den Ruhestand versetzte Direktor Heinrich Lohse (Loriot), der nun, da er ständig zuhause anwesend ist, wo er vorher eher durch Abwesenheit glänzte, zur Belastung für seine Familie wird und mit eigenwilligen Aktivitäten ein heilloses Chaos verursacht. Nicht zuletzt seine Ehefrau (gespielt von Loriots bewährter künstlerischer Partnerin Evelyn Hamann) treibt er damit schier in den Wahnsinn.

Der Film glossiert mit witzig-treffenden Ausführungen die Schwierigkeiten und Schrullen im Alltagsleben von Vorruheständlern und Rentnern. Zugleich eine Gelegenheit für Loriot, seinen geistvollen Witz in einer Paraderolle zu demonstrieren.