Ob Brüssel oder Straßburg – durch seine Fotos analysiert Jan Staiger die visuelle Selbstdarstellung der Europäischen Union. In Nürnberg werden seine Werke nun erstmals als Einzelausstellung in einem Museum präsentiert.
Unter dem Titel “Jan A. Staiger. A circle of 12 gold stars” zeigt das neue Museum Nürnberg ab Ende Mai Fotografien des gleichnamigen Künstlers. Laut Ankündigung von Donnerstag ist die Schau, die sich “mit der Symbolik eines von Unterhaltungsindustrie und Medien geprägten Bildes der Europäischen Union” auseinandersetzt, die erste Einzelausstellung des jungen Fotografen in einem Museum. Demnach werden vom 23. Mai bis 26. Oktober 16 Werke des 1995 geborenen Künstlers zu sehen sein.
Staiger, der aus Nürnberg stamme und seit 2022 in Brüssel lebe, gehe der Frage nach, wie die EU in Gestalt ihrer Repräsentanten, ihrer Architektur, ihrer Ikonographie und ihres Merchandisings sichtbar werde, heißt es weiter. Seine “strenge und nüchterne Bestandsaufnahme” bediene sich der Dokumentation, aber auch der Inszenierung. So reagiere er auf die unterschiedlichen “Formen der visuellen Manifestation und Inszenierung auf der politischen Bühne in Brüssel und Straßburg”. Dadurch entdecke er auch Stereotype und entlarve Widersprüche. Auf einem seiner Fotos trieben etwa EU-Ballons vor der Insel Lesbos verloren im Mittelmeer.