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Nürnberg bewirbt sich bei Unesco als “City of Literature”

Die Stadt Nürnberg hat sich offiziell um den Titel „Unesco City of Literature“ beworben. Damit wolle Nürnberg seine reiche literarische Tradition und das lebendige Literaturleben international hervorheben und weiter stärken, teilte die Stadt am Freitag mit. Die Aufnahme in das Unesco Creative Cities Network wäre eine „Anerkennung der jahrhundertelangen literarischen Bedeutung der Stadt und ein Impuls für zukünftige Entwicklungen in der Literaturszene“.

Oberbürgermeister Marcus König (CSU) erhofft sich von der möglichen Auszeichnung „weitreichende Impulse für Bildung und Kultur“. Nürnberg sei Literaturstadt „mit einer reichen Traditionslinie und einer vitalen aktuellen Szene“, sagte Bürgermeisterin Julia Lehner (CSU).

Im Mittelalter war Nürnberg ein Zentrum des Buchdrucks und der Wissensvermittlung. 1370 wurde hier die älteste kommunale Bibliothek Deutschlands gegründet, 1390 entstand die älteste Papiermühle nördlich der Alpen, und 1531 eröffnete mit Korn & Berg die erste Buchhandlung Deutschlands.

Im 15. und 16. Jahrhundert war die Stadt ein bedeutendes Verlagszentrum. Aus dieser Zeit stammt etwa die Schedelsche Weltchronik. Ansässig ist der Pegnesische Blumenorden als einzige noch bestehende literarische Vereinigung barocken Ursprungs. Auch die Meistersinger-Tradition um Hans Sachs prägte die Stadt literarisch.

Nach der NS-Zeit, heißt es weiter, stelle sich die Stadt heute ihrer Verantwortung als „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“. Literatur werde in Nürnberg gelebt und gefördert, die Szene sei geprägt von einem vielfältigen Angebot – darunter Literaturfestivals, Lesereihen und Veranstaltungen von fränkischer Mundart bis hin zu internationalen Autoren.

Initiiert wurde die Bewerbung durch die Koordinierungsstelle Literatur am Bildungscampus Nürnberg. Mit einer Entscheidung über die Bewerbung sei voraussichtlich im Herbst zu rechnen. (1071/28.03.2025)