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NS-Zeit bald größeres Thema im Deutschen Fußballmuseum

Jüdische Fußballgeschichte wird im Fußballmuseum Dortmund bald sichtbarer. Mit neuen Inhalten und Kooperationen will das Haus an Opfer des Holocausts erinnern – analog und digital.

Das Thema Juden im Fußball soll bald eine große Rolle spielen im Deutschen Fußball-Museum
Das Thema Juden im Fußball soll bald eine große Rolle spielen im Deutschen Fußball-MuseumImago / Steinsiek.ch

Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund soll der Ausstellungsbereich zum Nationalsozialismus und zu Juden im Fußball erweitert werden. Der neu gestaltete Teil wird zum zehnjährigen Bestehen im Herbst dieses Jahres eröffnet, wie das Museum mitteilte. Im Zuge dessen werde auch das Online-Lexikon “Niemals vergessen” in die Dauerausstellung integriert. Es handelt sich dabei um ein vor vier Jahren veröffentlichtes Nachschlagewerk zu jüdischen Fußballern und Funktionären.

In den vergangenen Monaten sei die Zusammenarbeit mit Institutionen und Vereinen erweitert worden, um deren heute meist vergessenen Lebensgeschichten zu erforschen, hieß es. Neben vielen Fußballvereinen sind neue Kooperationspartner zum Beispiel die Gedenkstätten Buchenwald und Bergen-Belsen.

Jüdische Fußballer: Fangruppen können lokale Recherchen hochladen

“Bis zu ihrer Ausgrenzung in der Zeit des Nationalsozialismus machten Fußballer und Funktionäre jüdischen Glaubens einen zentralen Teil der deutschen Fußballkultur aus”, sagte Museumsdirektor Manuel Neukirchner. “Daran wollen wir immer wieder erinnern.”

Alle interessierten Fangruppen seien eingeladen, ihre jeweiligen lokalen Recherchen in das Lexikon hochzuladen und so auch zur Ausstellung und zum Gedenken an die Sportler beizutragen. Bisher umfasse das Lexikon knapp 400 Personen, die vor 1933 in bekannten deutschen Vereinen aktiv waren und dann in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurden.