Die Kirchengemeinde im Nürnberger Stadtteil Kraftshof enthüllt am Sonntag (17. November, 11 Uhr) eine Gedenktafel für Anna Most. Sie erinnert mit der bronzenen Tafel beim Gefallenendenkmal in der Wehranlage der St. Georgskirche an die junge Frau, die im Alter von 21 Jahren im Konzentrationslager Auschwitz ums Leben kam, teilte das evangelische Dekanat Nürnberg mit.
Anna Most, ursprünglich aus Kraftshof, sei als Hausangestellte mit ihren Dienstgebern von Nürnberg nach Chemnitz gezogen. Wegen möglicher Verbindungen zur SPD sei sie Anfang 1943 im Frauengefängnis in Frankfurt am Main inhaftiert und später zur Zwangsarbeit nach Nürnberg gebracht worden. Recherchen der Kirchengemeinde in Archiven für NS-Opfer hätten ergeben, dass sie von dort nach Auschwitz deportiert wurde, wo sie im Juli 1944 verstarb. Die genaue Todesursache ist unbekannt. Vier Wochen später erhielt die Familie eine Aschenurne, die in Kraftshof beigesetzt wurde.
An dem Schicksal der jungen Frau wolle die Gemeinde das Grauen eines Herrschaftssystems deutlich machen, in dem Menschenrechte nichts galten, heißt es in der Mitteilung. Anna Mosts Tod sei genauso eine Mahnung wie der Tod der vielen jungen Männer, die als Soldaten ums Leben kamen und an die traditionell am Volkstrauertag gedacht werde. (00/3582/14.11.2024)