Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Nordrhein-Westfalen hat sich nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus mehr als verdoppelt. 2023 habe man 664 antisemitische Vorfälle erfasst, ergibt der am Dienstag veröffentlichte Jahresbericht der Rias NRW. Das sei eine Steigerung von 152 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 264 Vorfälle verzeichnet wurden. Im Schnitt seien 2023 damit 13 Vorfälle pro Woche registriert worden. 2022 waren es noch fünf Vorfälle pro Woche. Zudem sei weiterhin von einem großen Dunkelfeld auszugehen.
„Insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zeigte sich der Antisemitismus enthemmter und beeinträchtigte zunehmend das alltägliche jüdische Leben“, erklärte die Informationsstelle. So seien 65 Prozent der 2023 erfassten antisemitischen Vorfälle ab diesem Datum verzeichnet worden.