Hannover. Niedersachsens größte Glocke, die Christusglocke der hannoverschen Marktkirche, kann künftig wieder läuten. Handwerker montierten einen 280 Kilogramm schweren neuen Klöppel in die Bronzeglocke, sagte Marktkirchen-Pastorin Hanna Kreisel-Liebermann. Mit einem Kran hatten sie den aus einer Stahllegierung gefertigten Klöppel zuvor auf den Glockenstuhl des Kirchturms in 49 Metern Höhe gehievt.
Der alte Klöppel war im Sommer 2014 aus der Aufhängung gebrochen und zu Boden gestürzt. Unter seinem Gewicht zerbrach im Glockenstuhl eine dicke Holzbohle. Die auf ein tiefes, dunkles "e" gestimmte Bronzeglocke selbst wiegt 10,3 Tonnen. Sie hat einen Durchmesser von zweieinhalb Metern. Die Kosten für die Reparatur liegen bei rund 30.000 Euro. Die Stadt Hannover, die traditionell ein Patronat für die Marktkirche innehat, gibt dafür 10.000 Euro. Den Rest trägt die Marktkirchengemeinde.
Fundament des vollen Geläuts
Im 98 Meter hohen Turm der evangelischen Marktkirche, der größten Kirche in der Landeshauptstadt, hängen insgesamt 14 Glocken. Elf davon sind schwingende Läuteglocken. Dazu kommen drei Schlagglocken, die mit Hämmern angeschlagen werden, um die Zeit anzuzeigen. Die 1960 eingeweihte Christusglocke oder Friedensglocke ist die größte unter ihnen.
Sie bildet das Fundament des vollen Geläuts. Allein läutet sie unter anderem am Karfreitag, am Buß- und Bettag, zum Kriegsgedenken, bei Trauerveranstaltungen sowie in der Passionszeit und bei der Aufführung von Requiems in der Kirche. Zu ihrem ersten Solo nach anderthalbjähriger Pause ist die Christusglocke mit dem neuen Klöppel am Gründonnerstagabend nach einem Konzert zu hören. (epd)