Das Mainzer Landesmuseum will im Zuge einer Neukonzeption dem jüdischen Erbe von Rheinland-Pfalz Platz in der Dauerausstellung einräumen. Zudem solle der bislang nur sporadisch genutzte Innenhof stärker in den Fokus rücken, kündigte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Mainz an. Ab 2026 werden besonders herausragende Exponate in einem neuen Ausstellungsteil „Mainz kompakt“ gezeigt, der speziell auf Tagestouristen und Reisegruppen mit wenig Zeit ausgerichtet ist. Das Landesmuseum Mainz, das sich in den ehemaligen Stallanlagen der Mainzer Kurfürsten befindet, solle zu einem „Hotspot des gesellschaftlichen Lebens“ werden, versprach Ebling.
Zentrales Element bei der Neukonzeption des Museums ist ein Umbau der Steinhalle, in dem zahlreiche steinerne Denkmäler aus der Römerzeit ausgestellt werden. Darunter sind Grabmäler und die Reste der Großen Mainzer Jupitersäule. Ein Teil des Gebäudes war während mehrjähriger Sanierungsarbeiten am Landtag als Ausweichsitz für das Landesparlament hergerichtet worden und wurde bis zum Ausbruch der Coronavirus-Pandemie für die Plenarsitzungen genutzt. Mittlerweile wurde das Plenargestühl ausgebaut, und der gesamte Raum steht wieder dem Museum zur Verfügung.