SIEGEN/BARNTRUP – Zum Jahreswechsel hat die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, zum entschlossenen Auftreten gegen eine Verrohung der Gesellschaft aufgerufen. „Im Namen der Menschlichkeit Gottes haben wir zu widersprechen, wo Menschen durch Menschen abgewertet werden“, sagte Kurschus am Silvesterabend in Siegen. „Große Sprüche und machtstrotzende Selbstherrlichkeit“ hätten auf Dauer keinen Bestand. „Wir dürfen uns von ihnen nicht ins Bockshorn jagen lassen“, mahnte die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende.
Die Menschlichkeit Gottes begegne einem jeden in seinen Mitmenschen, betonte Kurschus. „In den nächsten und auch in den fernsten. In den Vertrauten und in den Fremden. In denen, die uns ähnlich sind und in denen, die so beängstigend anders erscheinen.“
Der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, rief an Neujahr zu mehr Mitgefühl für die Menschen am Rande der Gesellschaft auf. Das Zusammenleben einer ganzen Gesellschaft könne nur dann gelingen, wenn sie ihre Schwächsten nicht aus dem Blick verliert, sagte Arends in Barntrup bei Lemgo. Die Würde eines jeden Menschen gelte es zu achten, jedem sei mit Liebe und mit Barmherzigkeit zu begegnen. „Darauf liegt die Verheißung gelingenden Lebens und nicht in Abschottung, in Stimmungsmache, im Schüren von Angst“, mahnte er. epd
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