Auf einer neuen Webseite macht die Bundesstiftung Aufarbeitung
weltweit mehr als 1.100 Gedenk- und Erinnerungsorte kommunistischer Repression sichtbar. Vom Gedenkstein in Thüringen bis zur Gedenkstätte in Kambodscha, vom Mahnmal in Warschau bis zum Museum im äthiopischen Addis Abeba zeige die Plattform orte-des-erinnerns.de die Vielfalt der Erinnerungskultur, wie die Bundesstiftung am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Auch die vor 85 Jahren ermordeten Opfer des Massakers von Katyn seien Teil dieser Gedächtnislandschaft. Bei der Mordaktion des sowjetischen Geheimdienstes NKWD wurden am 3. April 1940 rund 4.400 gefangene Polen, größtenteils Offiziere, in einem Wald bei der russischen Stadt Smolensk erschossen. An die Tat schlossen sich weitere Massenmorde an. Insgesamt wurden in dem Frühjahr mehr als 22.000 polnische Berufs- und Reserveoffiziere, Polizisten, Priester der katholischen und orthodoxen Kirche sowie Intellektuelle von den Sowjets ermordet.
Die Leiterin des Webprojektes, Lena Ens, betonte, Erinnerung beginne oft im Kleinen: „An einer Tafel, an einem Stein, an einem Ort, der nicht vergessen werden darf.“ Die Internetseite bringe diese Orte zusammen, als Spiegel „weltweiter Auseinandersetzung mit kommunistischer Gewaltherrschaft“.
Das Portal ist den Angaben zufolge das Ergebnis eines Langzeitprojekts, in dem die Bundesstiftung seit den frühen 2000er-Jahren weltweit Erinnerungsorte dokumentiert hat. Im Laufe dieses Jahres würden weitere Einträge folgen, darunter Orte aus Belarus.