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Neues Förderprogramm für behinderte Arbeitnehmer

Thüringen legt ein neues Sonderprogramm zur beruflichen Förderung von schwerbehinderten Menschen auf. Es sei das Ziel, Ausbildungs- und Arbeitsplätze für diesen Personenkreis auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen, teilte das Landessozialministerium am Mittwoch in Erfurt mit. Finanziert werde das Programm aus Mitteln der Ausgleichsabgabe von Unternehmen in einer Höhe von zehn Millionen Euro.

Sozialministerin Katharina Schenk (SPD) bezeichnete die Fortschritte bei der Inklusion auf dem Arbeitsmarkt auch 15 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention als unzureichend. Hinzu komme aktuell eine angespannte wirtschaftliche Lage, die die Chancen von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zusätzlich verschärfe. Das Sonderprogramm setze deshalb ein Signal, indem es Anreize für Arbeitgeber schaffe, Barrieren abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen.

Im Jahr 2023 sind laut Schenk sowohl die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung als auch deren Arbeitslosenquote in Thüringen erneut gestiegen. Daher sollen Arbeitgeber für die Schaffung von Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen Prämien erhalten. Besonders gefördert werden dabei Beschäftigungen für Übergänger aus Werkstätten für behinderte Menschen, Arbeitnehmer mit psychischen Problemen oder langzeitarbeitslose Personen mit einer Schwerbehinderung.

Daneben kündigte Schenk die Übernahme von Fahrtkosten für schwerbehinderte Arbeitnehmer an, sollte der öffentliche Personennahverkehr nicht zur Verfügung stehen. Das Programm soll im Juli starten und zunächst über fünf Jahre laufen.