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Neuer Kirchenkreis Schwaben-Altbayern nimmt am 1. März Arbeit auf

Die bayerische evangelische Landeskirche geht in eine neue Phase ihrer Strukturreform. Am 1. März werden die bisherigen drei Kirchenkreise Augsburg-Schwaben, Regensburg und München-Oberbayern offiziell zu einer großen Einheit „Schwaben-Altbayern“ zusammengelegt. Ein entsprechendes Erprobungsgesetz regelt, dass das neue Gebilde, das ganz Südbayern umfasst, von zwei Regionalbischöfen im Team geleitet wird. Die beiden zuständigen Regionalbischöfe Thomas Prieto Peral (München-Oberbayern) und Klaus Stiegler (Regensburg) probieren damit zugleich eine neue Arbeitsform als „Bischofs-Tandem“ aus. Feierlich eingeweiht wird der neue Kirchenkreis am 27. März bei einem Gottesdienst mit dem bayerischen Landesbischof Christian Kopp in Ingolstadt.

Ursprünglich sollten nur die Kirchenkreise München-Oberbayern und Augsburg-Schwaben zusammengelegt werden, doch die kirchenleitenden Gremien entschieden sich für die größere Variante. Dies sei ein „wertvolles und notwendiges Signal“ in Richtung Kirchenkreis Augsburg gewesen, wo es „große Ängste“ vor einer Zerschlagung des Kirchenkreises gegeben habe, sagte Regionalbischof Stiegler. Das Büro des bisherigen Regionalbischofs Axel Piper, der im Oktober 2024 in Ruhestand getreten ist, bleibe für die Regionalbischöfe erhalten.

Der neue Kirchenkreis, in dem rund 910.000 Evangelische leben, ist in zwei Regionen aufgeteilt, sodass es eine „klare personelle Zuordnung“ gebe, mit je einer zuständigen Ansprechperson, sagte Stiegler. Die Tandem-Leitung bedeute, dass die Bischöfe strategisch zusammenarbeiten und sich gegenseitig in der gesamten Region vertreten.

Künftig werde mehr Verantwortung in die mittlere Ebene der Kirchenleitung, auf die Dekaninnen und Dekane, zukommen, sagte Prieto Peral. Die Zuordnung der Dekanatsbezirke zu den beiden Regionen A und B sei noch nicht abschließend festgelegt, da sie sich durch weitere Dekanats-Fusionen noch verändern könnte.

Das Erprobungsgesetz soll nach drei Jahren überprüft werden, um zu beurteilen, ob sich die Regelung auch für die verbleibenden drei Kirchenkreise in Nordbayern eigne, sagte Prieto Peral. Bislang sei zwar für Franken noch mit zwei Kirchenkreisen geplant worden. Nicht auszuschließen sei aber, dass es ebenfalls auf einen großen Kirchenkreis hinauslaufe. Das hänge auch von den Erfahrungen im Süden ab. (0709/27.02.2025)