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EKD-Auslandsbischof Kopania: Nicht anderen die Welt erklären

Innenpolitik in fremden Ländern beurteilen – davor hat der neue EKD-Auslandsbischof Frank Kopania gewarnt. Er tritt heute sein Amt an und bringt viel Auslandserfahrung mit.

Pfarrer Frank Kopania ist neuer EKD-Auslandbischof
Pfarrer Frank Kopania ist neuer EKD-Auslandbischofepdbild / Heike Lyding

Der neue Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Frank Kopania, hat bei der Bewertung innenpolitischer Vorgänge in fremden Ländern zur Zurückhaltung gemahnt. „Wir können unsere Wahrnehmungen mit unseren ökumenischen Partnern austauschen und voneinander lernen“, sagte der Pfarrer dem Internetportal „evangelisch.de“: „Aber wir treten nicht als vermeintlich ‘Besserwissende’ auf, die meinen, anderen die Welt erklären zu können.“ Kopania hat zum 1. Juli die Nachfolge von Petra Bosse-Huber angetreten, die Ende Juni in den Ruhestand ging.

Kopania wurde 1966 im nordrhein-westfälischen Bad Oeynhausen geboren und wuchs im Raum Gießen in Oberhessen auf. Der bisherige Leiter der Auslandsabteilung im EKD-Kirchenamt blickt auf internationale Erfahrung in Kirchengremien zurück: Von 2018 bis 2024 war er stellvertretendes Ratsmitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa mit Sitz in Wien. Auf der Generalversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen wurde er 2024 als Vizepräsident in das dreiköpfige Präsidium gewählt.

Langjährige Beziehungen ins Ausland

Von 2011 bis 2013 war Kopania Präsident der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Konferenz in Nordamerika. Er war zudem Auslandspfarrer der EKD in der deutsch-amerikanischen Gemeinde an der St. Mark’s Lutheran Church in Miami (Florida). Er trägt nach eigenen Angaben die organisatorische Verantwortung für die Beziehungen zu den rund 100 mit der EKD verbundenen deutschsprachigen Gemeinden im Ausland und 60 Partnerkirchen. Der neue Auslandsbischof sieht sich selbst als „eine Mischung aus Manager und Seelsorger“.

Dem Portal evangelisch.de sagte er: „Ich hoffe, dass wir insbesondere bei geringer werdenden personellen und finanziellen Ressourcen nicht in ein ‘Germany First’ zurückfallen, sondern dass wir gerade in diesen tiefgreifenden Veränderungsprozessen den Schatz unserer internationalen Vernetzung entdecken und uns noch stärker öffnen für weltweite Erfahrungen und Sichtweisen.“