Der 55-jährige promovierte Jurist Matthias Nagel ist neuer Direktor der Klosterkammer Hannover. Als dienstältester Abteilungsleiter der Klosterkammer hatte er diese Aufgabe bereits in den vergangenen Monaten kommissarisch übernommen, wie die Klosterkammer am Donnerstag in Hannover mitteilte. Nagel ist seit 24 Jahren in der niedersächsischen Landesbehörde und Stiftungsverwaltung Klosterkammer tätig.
Er tritt die Nachfolge von Andreas Hesse an, der Ende 2023 nach rund 20-jähriger Tätigkeit als Kammerdirektor in den Ruhestand verabschiedet worden war. Mit Nagel übernehme ein versierter und erfahrener Kollege das Amt, sagte Klosterkammerdirektorin Thela Wernstedt.
Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) sagte. „Wir haben mit ihm eine Persönlichkeit gewonnen, die die Klosterkammer seit vielen Jahren sehr gut kennt und bestens vernetzt ist.“ Das Ministerium war den Angaben zufolge als dienstvorgesetzte Behörde der Klosterkammer federführend innerhalb des Bewerbungsprozesses.
Der neue Kammerdirektor studierte Rechtswissenschaften in Göttingen. Er promovierte zum Thema „Passive Sterbehilfe bei Wachkomapatienten“ und war als Rechtsanwalt unter anderem in Stadthagen tätig, bevor er im Jahr 2000 zunächst als Justiziar und Dezernent zur Klosterkammer wechselte. Er ist außerdem Geschäftsführer der Liemak GmbH, einer Tochtergesellschaft der Klosterkammer, sowie Geschäftsführer des Deutschen Erbbaurechtsverbandes.
Die Klosterkammer verwaltet das Vermögen von vier Stiftungen, die aus ehemals kirchlichem Vermögen entstanden sind. Aus den Erträgen unterhält sie 800 Gebäude und 12.000 Kunstobjekte. Sie fördert zudem mit rund zweieinhalb Millionen Euro pro Jahr kirchliche und soziale Projekte. Die Kammer unterstützt 15 heute noch belebte evangelische Frauenklöster und Damenstifte in Niedersachsen. Sie ist laut eigenen Angaben die größte Erbbaurechtsausgeberin Deutschlands.