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Neuer Bericht zu Missbrauchsvorwürfen gegen Priester Dillinger

Sonderermittler stellen heute (Mittwoch, 14.30 Uhr) einen zweiten Zwischenbericht zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den Trierer Priester Edmund Dillinger vor. Der 2022 gestorbene Priester steht im Verdacht, jahrzehntelang Jugendliche und junge Erwachsene nackt fotografiert und missbraucht zu haben. In seinem Haus wurden Fotos und Unterlagen gefunden, die diesen Verdacht nahelegen.

Der ehemalige Koblenzer Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer und der frühere stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Trier Ingo Hromada untersuchen den Missbrauchskomplex – im Auftrag der Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im Bistum Trier.

In der Kritik steht die Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Denn die Behörde ließ unter anderem Fotos, 43 Jahresterminkalender und Briefe aus dem Haus des Priesters vernichten, nachdem sie die Unterlagen untersucht und für eine weitere Aufarbeitung für nicht mehr relevant eingestuft hatte. Die kirchlichen Sonderermittler hatten aber beantragt, das Material einzusehen. Die Staatsanwaltschaft hatte zuletzt angekündigt, ihre Regeln für Dokumentenvernichtung überarbeitet zu haben.

Die kirchlichen Sonderermittler hatten am 20. September einen ersten Zwischenbericht veröffentlicht. Daraus ging hervor, dass es schwierig ist, Vorwürfe gegen Dillinger zu belegen und Betroffene zu finden. Nach Angaben Brauers bei der Vorstellung des ersten Zwischenberichts sprechen die bisherigen Hinweise und Ergebnisse dafür, dass Dillinger (1935-2022) seit den 1960er Jahren sexuell übergriffiges Verhalten zeigte. Edmund Dillinger war ein überregional bekannter und für soziales Engagement vielfach ausgezeichneter Priester.