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Neue Trägergesellschaft für die Kitas im Erzbistum Köln

Mehr als 500 Kindergärten, eine Trägergesellschaft – das Erzbistum Köln will die Kitas seiner Pfarreien zentral verwalten. Dafür führt die Erzdiözese ein Bündel an Begründungen an.

Das Erzbistum Köln hat eine Kita-Trägergesellschaft gegründet. Diese soll schrittweise die Verwaltung der 534 Kindergärten von den Pfarreien übernehmen, wie Amtsleiter Frank Hüppelshäuser am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Ziel sei es, den Kitas mit mehr als 32.00 Kindern und etwa 6.000 Mitarbeitenden eine sichere Zukunft zu geben.

Laut Hüppelshäuser steht das “System Kita” bundesweit unter immensen Druck. Die Kindpauschalen seien unzureichend. Hinzu komme der Mangel an Fachkräften und erhebliche Investitionsbedarfe in Immobilien. Angesichts dieser ungünstigen Rahmenbedingungen kämen die Pfarrgemeinden vor Ort mit der Verwaltung der Kitas an ihre Grenzen. “Wenn wir jetzt nichts ändern, werden wir auf Dauer unsere Kita-Struktur finanziell nicht halten können.”

Eine große Trägergesellschaft habe andere Möglichkeiten, Personal zu gewinnen, Fördermittel auszuschöpfen und Prozesse zu organisieren, so Hüppelshäuser. Auch solle mit der Reform das Engagement für Kinder zu einem pastoralen Schwerpunkt gemacht und “eine gemeinsame Kita-Marke” entwickelt werden. Mitarbeitenden könne die Gesellschaft viel bessere Perspektiven bieten, etwa mit Blick auf die Aus- und Weiterbildung und Leitungspositionen.

Die Kirchengemeinden würden ihre Kitas vor Ort weiterhin eng inhaltlich betreuen, versicherte Hüppelshäuser. “Es geht uns darum, sie bei den zeitintensiven Verwaltungsthemen zu entlasten und Zeit für pädagogische Arbeit freizuräumen.” Wenn eine Kirchengemeinde sich für einen eigenen Weg entscheide, könne sie das natürlich tun. “Aber es muss klar sein, dass es auf Dauer nur einen Weg geben wird, die Kitas zu unterstützen: Dies ist der gemeinsame Träger.” Aktuell hätten sich aber viel mehr Kirchengemeinden für die Trägergesellschaft beworben, als diese im kommenden Jahr aufnehmen könne.

Die schon zum 2. Oktober gegründete Trägergesellschaft übernimmt im neuen Jahr den Angaben zufolge zunächst nur sechs Kitas, um vor allem die Technik auszutesten. Zum neuen Kita-Jahr im August 2025 kämen dann weitere rund 30 Kindergärten dazu. Danach folgten zwei bis drei weitere Phasen der Übernahme. “Ich gehe von drei bis vier Jahren aus, bis wir den Prozess abgeschlossen haben”, sagte Hüppelhäuser.

Neben der Kindertagesstätten im Erzbistum Köln gGmbH wird zeitnah noch eine zweite Gesellschaft gegründet, wie es hieß. Sie kümmere sich um Verwaltungsprozesse wie Einkauf, IT oder Buchhaltung. Bei dieser Service-Gesellschaft kooperiere das Erzbistum mit der Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH, halte aber die Mehrheit von 60 Prozent.