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Neue Tourismusseelsorgerin in St. Sebald ist Prädikantin

Die Prädikantin Clara-Marie Jantos wird am 1. Februar die Stelle der Gäste- und Tourismus-Seelsorgerin an der großen Nürnberger Kirche St. Sebald antreten. Erstmals wird die Aufgabe jemand übernehmen, der nicht Theologie studiert hat, teilte der geschäftsführende Pfarrer von St. Sebald, Martin Brons, am Mittwoch mit.

Die 41-jährige Jantos hat Kulturwissenschaften studiert. Zuletzt war sie Kulturreferentin der Kirchengemeinde St. Egidien und dann für das regionale Kulturprogramm des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg 2023 zuständig. Jantos hat zusätzlich eine Ausbildung zur Prädikantin absolviert, die es ihr erlaubt, zu predigen und Gottesdienste zu halten. „Ich bin Kulturvermittlerin, das liegt mir“, sagte Jantos dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es sei daher naheliegend gewesen, sich zu bewerben. „Es gibt viele Stellen in der Landeskirche, die berufsübergreifend und nicht per se von einem Pfarrer oder einer Pfarrerin besetzt sein müssen“. Sie freue sich auf die Arbeit in St. Sebald mit einem berufsübergreifenden Team, sagte Jantos. So wolle sie etwa mit der Kirchenmusik Perspektiven entwickeln.

Die Sebalduskirche werde jährlich von etwa 450.000 Gästen und Touristen besucht, sagte Brons. Die Touristenseelsorge entwickle für diese Menschen Kirchenführungen und Veranstaltungen und leistet damit „einen wichtigen allgemeinkirchlichen Verkündigungsdienst“. Die evangelische Tourismus-Seelsorgestelle sei Ende der 1980-er-Jahre die erste Stelle ihrer Art in Deutschland gewesen. In St. Lorenz und St. Sebald gibt es jeweils eine halbe Stelle.

Clara-Maria Jantos, die verheiratet ist und drei Töchter hat, wird am Sonntag, 4. Februar (10 Uhr), in ihr Amt eingeführt. Mit einer halben Stelle bleibt sie beim Amt für Gemeindedienst tätig, in dem sie für die Bereiche „Mitgliederorientierung“ und „Zukunftswerkstätten“ arbeitet. Ihre Vorgängerin, Pfarrerin Julia Rittner-Kopp, hat die Stelle aufgegeben, nachdem ihr Mann im November als neuer bayerischer Landesbischof eingeführt wurde. Sie ist noch mit einer halben Stelle Rundfunkpfarrerin in München. (01/0180/17.01.2024)