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Neue Stolpersteine erinnern in Köln an Opfer des Nationalsozialismus

In Köln erinnern künftig über 50 weitere „Stolpersteine“ an einstigen Wohnhäusern an Verfolgte und Opfer des Nationalsozialismus. Am 19. und 20. Februar verlegt der Künstler Gunter Demnig an 20 Orten in Köln insgesamt 52 neue Stolpersteine aus Messing mit Namen und Lebensdaten, wie die Stadt Köln am Mittwoch ankündigte. Die kleinen Denkmale in der Größe von Pflastersteinen, die vor den ehemaligen Wohnhäusern verlegt werden, erinnerten an die einstigen Bewohner und wiesen auf das individuelle Schicksal der Verfolgten hin. Zugleich würden sie Fragen nach Täter- und Mittäterschaft aufwerfen, etwa zur Rolle von Nachbarn und nachfolgenden Mietern oder Eigentümern.

Beispielsweise an der Olpener Straße 64 im Stadtteil Höhenberg werden „Stolpersteine“ an Leo Jakobs, Grete Jakobs, geborene Mosbach, Rolf Jakobs und Ruth Rachel Jakobs erinnern. Die jüdische Familie wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dort aus wurden sie 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt und ermordet. In der Lütticher Straße 4 im Belgischen Viertel in der Innenstadt wird wiederum ein „Stolperstein“ an Hermann Fischel erinnern, der als Homosexueller beschuldigt, verfolgt und im Vernichtungslager Kulmhof (Chełmno) ermordet wurde.

Der Großteil der Stolpersteine wird den Angaben nach auf Initiative der Angehörigen und Nachfahren der Verfolgten verlegt, die die Gedenkstätte NS-DOK bei ihrer Familienforschung unterstützt. Einige der Nachfahren werden den Angaben zufolge aus Köln und dem Umland, den Niederlanden und den USA anreisen, um an der Verlegung teilzunehmen.