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Neue Großeinheit markiert “Aufbruch in eine neue Ära”

Der neue evangelische Kirchenkreis „Schwaben-Altbayern“ ist am Donnerstagabend mit einem Festgottesdienst offiziell gegründet worden. Der bayerische Landesbischof Christian Kopp nannte ihn laut Predigtmanuskript in der Ingolstädter Matthäuskirche ein „Experiment, ein Start-up, ein Projekt, auf das alle sehr gespannt“ seien. Die Melodie für diese neue große Einheit des Kirchenkreises, die ganz Südbayern umfasst, heiße: „Jetzt ist die Zeit, heute, hier, für die Menschen in Schwaben, Altbayern, Niederbayern, in der Oberpfalz und in Oberbayern.“

Kopp dankte den Menschen, die an der Kirche mitbauen, weil sie das Potenzial und die Möglichkeiten sähen, die das Neue in sich trage. Auch das Leitungsduo des neuen Kirchenkreises, Regionalbischof Thomas Prieto Peral und Regionalbischof Klaus Stiegler, wirkte an der Zeremonie mit. Zusammen mit ihren Teams brächten sie die Gaben mit, die Kirche heutzutage brauche: „Lust auf Kommunikation, Freude an der Wahrheit und dem offenen Dialog“, führte der Landesbischof weiter aus. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, mit ökumenischen und politischen Partnern „das Gute für die Menschen und die Gesellschaft zu suchen“.

Der Aufbau des nun größten Kirchenkreises in der bayerischen Landeskirche sei „erfüllt von Teamspirit“, sagte Regionalbischof Klaus Stiegler dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Energie und das Engagement der Assistentinnen und Referenten in den Büros in Augsburg, München und Regensburg begeistere ihn. „Der Aufbau des neuen Kirchenkreises ist ein tolles Gemeinschaftswerk“, sagte der Regionalbischof.

Zum ersten Mal werde ein Kirchenkreis in einer Art Tandem geleitet. „Wir sind ein Büro mit drei Standorten und geklärten Verantwortungsbereichen. Solche Kooperation auf Kirchenleitungsebene ist Neuland für unsere Kirche“, sagte Stiegler weiter. Als kleiner werdende Kirche seien die Kirchenleitenden gefordert, die Transformation weiter umzusetzen. Insgesamt markiere der neue Kirchenkreis „ein starkes Zeichen unseres gemeinsamen Aufbruchs in eine neue Ära der Zusammenarbeit in unserer Landeskirche“.

Formaljuristisch existiert der neue Kirchenkreis bereits seit 1. März. Die Arbeit „läuft gut an“, sagte Regionalbischof Thomas Prieto Peral dem epd. Alle Mitarbeitenden der drei Standorte hätten bereits eine gemeinsame Klausur absolviert. „Jetzt lernen wir gemeinsam, als ein Team an unterschiedlichen Orten zu arbeiten.“ Prieto Peral berichtete, dass er schon im Allgäu und in Augsburg im Einsatz gewesen sei. Die beiden Regionalbischöfe sind nun für ein Gebiet zuständig, das vom Bodensee bis zum Großen Arber reicht. „Ich bin mir sicher, dass es gut machbar sein wird“, sagte Prieto Peral.

Konkret übernimmt Stiegler zusätzlich zu seiner bisherigen Region Regensburg schwerpunktmäßig auch die nordschwäbischen Dekanate Donau-Ries, Neu-Ulm und Augsburg. Prieto Peral ist neben seinem bisherigen Zuständigkeitsbereich München-Oberbayern auch für Memmingen und Kempten zuständig. Auch inhaltliche Schwerpunkte gibt es: Prieto Peral soll unter anderem Ökumene-Themen abdecken. Stiegler wiederum übernimmt unter anderem federführend die Themen Religionsunterricht und Religionspädagogen.

Der neue Kirchenkreis setzt sich aus den bisherigen Kirchenkreisen Augsburg-Schwaben, München-Oberbayern und Regensburg zusammen. Mit seinen rund 874.000 evangelischen Christinnen und Christen in 18 Dekanatsbezirken ist er derzeit der größte Kirchenkreis in Bayern. Für die drei fränkischen Kirchenkreise stehen ähnliche Überlegungen im Raum. Wie das nördliche Gebilde aber konkret aussehen soll, steht noch nicht fest, wohl aber sein Startdatum – nämlich der 1. Januar 2027. (1044/27.03.2025)