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Neue Anlaufstelle für Fragen rund um Verschwörungstheorien

Eine neue Beratungsstelle hilft, wenn im Umfeld Verschwörungstheorien aufkommen. Sie soll möglichst leicht zu erreichen sein.

Woher kommen die Kondensstreifen? Auch ein Flugzeug am Himmel gibt Anlass zu Verschwörungstheorien
Woher kommen die Kondensstreifen? Auch ein Flugzeug am Himmel gibt Anlass zu VerschwörungstheorienImago / Jochen Tack

Wer sich in seinem Umfeld mit Verschwörungserzählungen konfrontiert sieht, kann ab sofort bei einer neuen Anlaufstelle Rat suchen. Der „Beratungskompass Verschwörungsdenken“ ist online und telefonisch erreichbar, wie die Bundesministerien für Inneres und Familie gemeinsam mitteilten. Die Beratung ist den Angaben zufolge anonym möglich. Bei Bedarf sollen Betroffene zur längerfristigen Betreuung an Initiativen in ihrer Region verwiesen werden.

Organisiert wird der „Beratungskompass“ von den Organisationen Violence Prevention Network, Amadeu-Antonio-Stiftung und “Modus – Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung”. Die Bundesregierung finanziert das Projekt über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Bei der Beauftragung im März 2024 wurde eine Unterstützung von insgesamt rund 1,1 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Familienministerin Paus: Verschwörungserzählungen sind Gift für Demokratie

Der „Beratungskompass“ solle eine „leicht zugängliche Anlaufstelle für wirklich alle“ sein, erklärte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). „Verschwörungserzählungen sind nicht nur Gift für unsere Demokratie, sie belasten auch Familien, Freunde und Kollegen von Verschwörungsgläubigen enorm.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte die neue Beratungsstelle einen wichtigen Baustein „in der ganzheitlichen Bekämpfung von Extremismus und Desinformation.“

Der „Kompass“ ist erreichbar unter der Telefonnummer 030/62937479 sowie im Internet unter beratungskompass-verschwoerungsdenken.de. Die Internetseite sollte im Laufe des Donnerstags freigeschaltet werden.