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Neu gestalteter Ehrenfriedhof wird übergeben

Am Rande des Gedenkens zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora am Montag wird auch der neu gestaltete Nordhäuser Ehrenfriedhof übergeben. Ziel sei es gewesen, die Grablagen wieder sichtbar zu machen und ein würdiges Erinnern zu ermöglichen, sagte ein Sprecher der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora vorab. Die Arbeiten wurden 2023 begonnen und mit der Neupflanzung von Bäumen im zurückliegenden Herbst abgeschlossen.

Künftig soll die Anlage nach Angaben der Nordhäuser Stadtverwaltung auch als Lernort genutzt werden. Hierfür wurden die Reihengrablagen durch künstlerische beziehungsweise architektonische Ausdrucksformen stärker hervorgehoben. Ein neu geschaffenes Informationssystem gewährleiste die historische Einordnung der verschiedenen Bereiche des Friedhofs.

Der Friedhof wurde im Mai 1945 auf Anordnung der US-amerikanischen Militäradministration angelegt. Zunächst wurden hier NS-Opfer aus dem KZ-Boelcke-Kaserne bestattet. Nach dem Rückzug der Amerikaner ordnete die sowjetische Militäradministration die Einrichtung einer zusätzlichen Grabstätte für in der Region verstorbene sowjetische Staatsangehörige an.

Insgesamt sind auf der zwei Hektar großen Anlage die Gebeine von über 2.000 getöteten KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern bestattet. Die in Nordhausen lange Zeit als „Ausländerfriedhof“ bezeichnete Anlage war zwischenzeitlich dem Verfall preisgegeben. 2019 mussten die Standorte vieler Gräber mittels Bodenradaruntersuchungen erst neu lokalisiert werden.