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NDR dreht Fernsehserie zu Ölrausch in der Heide

Um den Öl-Boom in der Lüneburger Heide um das Jahr 1900 geht es in einer neuen Fernsehserie des NDR. Die Dreharbeiten im Museumsdorf Hösseringen bei Uelzen dauerten noch bis Juni, teilte der Sender am Freitag mit. Die Serie „Schwarzes Gold“, wie der Arbeitstitel lautet, zeige die zerstörerische Kraft der grenzenlosen Gier einzelner Menschen sowie den Mut, sich gegen Ungerechtigkeit aufzulehnen, hieß es. Sie sei damit hochaktuell. In der ARD-Mediathek werde die Serie voraussichtlich am Jahresende zugänglich sein.

Im Zentrum des Sechsteilers stehe die Bauerstochter Johanna Lambert (Harriet Herbig-Matten). Ihre kleinbäuerliche Familie werde von dem reichen Großbauern Wilhelm Pape (Tom Wlaschiha) um die Ölvorkommen betrogen, die unter ihren Feldern entdeckt werden. Als der Ölrausch das Dorf erfasst und die bäuerliche Gemeinschaft zu vernichten droht, kämpfen die Frauen der Lamberts für Gerechtigkeit und erstreiten ihre Unabhängigkeit.

Im Heideort Wietze bei Celle wurde schon Mitte des 17. Jahrhunderts aus flachen „Teerkuhlen“ ölhaltiger Sand gewonnen. 1858 wurde am Rande der größten Teerkuhle eine der weltweit ersten Erdölbohrungen vollzogen. Bis Anfang der 1930er-Jahre folgten mehr als 2.000 weitere Bohrungen. Bis 1920 war Wietze das produktivste Erdölfeld in Deutschland. Der Ort ist auch Sitz des Deutschen Erdölmuseums.