Der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) ruft vom 10. bis 12. Januar zur Vogelzählung im Freistaat auf. Naturfreunde seien aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und dem Nabu zu melden, teilte der Umweltverband am Dienstag in Jena mit. Die Aktion „Stunde der Wintervögel“ sei Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.
Nach Nabu-Angaben soll etwa herausgefunden werden, ob der Feldsperling auch in Thüringen ähnlich stark vom Rückgang bedroht ist wie in anderen Regionen Deutschlands. Dort komme es teilweise zu dramatischen Einbrüchen beim Bestand des kleinen Vogels. Bei zurückliegenden Zählungen seien auch im Freistaat seit 2019 regelmäßige Rückgänge verzeichnet worden. Nur 2024 habe es einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr gegeben.
Feldsperlinge sind laut Nabu an ihrem bräunlichen Rückengefieder mit schwarzer Musterung und einem gräulichen Bauch zu erkennen. Im Gegensatz zum Haussperling weise der Feldsperling allerdings eine einheitlich schokoladenbraune Kopfplatte auf, habe weiße Wangen mit einem dunklen Wangenfleck und trage ein weißes Nackenband.
Die Umweltschützer hoffen, bei der 15. Auflage der Zählung auch Erkenntnisse über Wintergäste zu gewinnen, die aus kälteren Regionen in Nord- und Osteuropa nach Deutschland kommen. Darunter seien Erlenzeisige, Bergfinken und Seidenschwänze.
Thüringenweit beteiligten sich an der „Stunde der Wintervögel“ im Dezember 2023 knapp 4.800 Menschen an der Nabu-Aktion. Ihre Teilnahme dokumentierte eine leichte Zunahme des Vogelbestands im Winter.