Mehr Geld für den Schutz von Natur, Umwelt und Klima und den Abbau umweltschädlicher Subventionen haben Hunderte Teilnehmer der 48. Naturschutztage am Sonntag in Radolfzell gefordert. Die Menschen wünschten sich von der nächsten Bundesregierung eine „verlässlichere Politik, die an die Zukunft aller Bürger und Bürgerinnen denkt, statt nur an das nächste Wahlergebnis“, sagte die baden-württembergische Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Sylvia Pilarsky-Grosch, laut Mitteilung. Dazu gehöre auch, Maßnahmen zum Erhalt der Lebensgrundlagen langfristig zu sichern und zu finanzieren. „Umweltgerechte Mobilität, Klimaschutz und intakte Natur sollten für alle möglich sein und nicht gegen wirtschaftliche Sorgen und Nöte ausgespielt werden.“
Dafür müssten umweltschädliche Subventionen konsequent abgebaut werden, forderte der baden-württembergische Landesvorsitzende vom Naturschutzbund Deutschland (NABU), Johannes Enssle, in der gemeinsamen Mitteilung von BUND und NABU: „Die absurde Praxis, Steuergeld einerseits zu investieren, um Schäden an Umwelt und Natur zu reparieren, während es andererseits weiter milliardenfach als Subventionen in umweltschädliche Technologien fließt, muss ein Ende haben.“
Eine Untersuchung des Umweltbundesamtes habe bereits 2021 gezeigt, dass rund 65 Milliarden Euro verfügbar wären, wenn umweltschädliche Subventionen wie steuerliche Vorteile für Dieselkraftstoff oder die private Nutzung von Dienstwagen gestrichen würden, hieß es in der Mitteilung weiter. Diese Mittel würden für die langfristige Finanzierung von Maßnahmen im Klima- und Naturschutz dringend benötigt.
Die 48. Naturschutztage bieten noch bis zum 6. Januar in Radolfzell Vorträge, Workshops und
Exkursionen an. Es handelt sich den Angaben zufolge um das größte Treffen von ehren- und hauptamtlichen Naturschützern im deutschsprachigen Raum. Seit 1987 veranstalten die baden-württembergischen
Landesverbände von BUND und NABU die Naturschutztage gemeinsam. Die 47. Naturschutztage 2024 zählten rund 1.000 Besucher. (0025/06.01.2025)