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Nahost-Konflikt: Hilfsorganisation ruft zu Waffenstillstand auf

 Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) zieht eine vorläufige Bilanz zu Israels Vergeltungsschlägen gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Explosivwaffen hätten in Wohngebieten mehr als 16.000 Menschen getötet und mehr als 46.000 weitere verletzt, heißt es in einer am Montag in München veröffentlichten Mitteilung. Hinzu kämen zerstörte Wohn- und Krankenhäuser oder Wasserleitungen. Zudem verseuchten Blindgänger und nicht explodierte Bombenreste die Wohngebiete. HI ruft alle Konfliktparteien auf, den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten einzustellen und zu einem Waffenstillstand zu kommen.

Laut der Hilfsorganisation wurden bislang mehr als 12.000 Bomben zwischen 150 und 1.000 Kilo abgefeuert. Nach dem Ende der militärischen Auseinandersetzung werde es langer und komplexer Räumungsarbeiten bedürfen, damit die Menschen wieder sicher in ihre Häuser zurückkehren oder die betroffenen Gebäude wieder aufgebaut werden können, erklärte die HI-Landesdirektorin für die palästinensischen Gebiete, Daniela Zizi.

Weiter verweist die Hilfsorganisation auf Zehntausende Verletzte. Viele von ihnen hätten Beine und Arme verloren, Quetschungen oder Schusswunden erlitten. Auch Nervenschäden und Verletzungen des Rückenmarks seien bei den Bombenopfern häufig. All diese Menschen hätten ihr weiteres Leben lang mit Schmerzen, Steifheit und psychischen Traumata zu kämpfen. Viele trügen auch dauerhafte oder vorübergehende körperliche Behinderungen davon. Fehlender Zugang zu medizinischer Versorgung und humanitären Dienstleistungen verschlimmere diese Probleme noch.