RIETBERG – „Die Premiere ist gelungen“, sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), am Ende der ersten Pfarrbildkonferenz in Westfalen. 180 Pfarrerinnen und Pfarrer aus den Kirchenkreisen Bielefeld, Gütersloh, Halle und Paderborn waren im Bibeldorf Rietberg zusammengekommen, um über ihr Pfarramt nachzudenken.
„Willkommen auf dem Marktplatz“, war der Tag überschrieben. Die Pfarrer Frank Schneider (Gütersloh), Marco Beuermann (Rheda-Wiedenbrück) und Dirk Leiendecker (Versmold) stimmten die Kollegen auf den Tag ein mit einem Sketch, in dem sie Freud und Leid des Pfarramtes thematisierten. „Kann man der nächsten Generation empfehlen, Pfarrer zu werden?“ – Diese Frage diskutierten die drei mit einem Augenzwinkern. „Bloß nicht“, „ein Beruf wie jeder andere“ und „der schönste Beruf nach Papst“, waren die kontroversen Standpunkte.
Die Ergebnisse aus den „Marktstände“ genannten Kleingruppen zeigen, wie eng Kirche und damit Pfarrerinnen und Pfarrer mit ihren Gemeindegliedern noch immer verbunden sind und wie wichtig diese Beziehungen sind. Ein Pfarramt auszufüllen, ist nur möglich im direkten Kontakt mit Gemeindegliedern, Schülerinnen und Schülern im Religionsunterricht oder den Menschen, die sich in Politik, Kirche und Gesellschaft haupt- oder ehrenamtlich engagieren.
Der demographische Wandel wurde als Phase des Überganges definiert. Sowohl jetzt als auch in Zukunft sei die Nähe zu den Menschen in allen ihren Lebensphasen das Alleinstellungsmerkmal von Kirche. Sich das bewusst zu machen, als Schatz zu erkennen, den theologischen Nachwuchs dafür fit zu machen und als jetzige Generation täglich umzusetzen, formulierte die Pfarrbildkonferenz als Ziele. „Ich bin gespannt, wie sich die Diskussionen von heute und in den anderen Regionen auswirken werden“, formulierte Pfarrer Ingo Stucke aus Brackwede.