Angesichts der terroristischen Angriffe auf Israel haben Organisationen aus Hannover für diesen Montag ab 17 Uhr zu einer Solidaritätsdemo für den jüdischen Staat aufgerufen. In Osnabrück sollte bereits am Sonntag zur gleichen Uhrzeit eine Kundgebung in der Innenstadt stattfinden. Nach Angaben der Stadt und der Region Hannover werden in der Landeshauptstadt unter anderem Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Regionspräsident Steffen Krach (SPD) zu den Rednern gehören.
Der Antisemitismus-Beauftragte des Landes Niedersachsen, Professor Gerhard Wegner, stellte sich hinter die Aufrufe und rief die Bürger zur Teilnahme auf. „Die Situation ist bedrohlich für Israel“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir stehen in der Pflicht, solidarisch mit Israel zu sein.“
In Hannover sind nach Polizeiangaben bis zu 100 Teilnehmende angemeldet. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass es deutlich mehr Personen werden könnten, sagte eine Polizeisprecherin dem epd. An welchem Ort in der City die Kundgebung unter dem Motto „Solidarität mit dem angegriffenen Staat Israel und seiner Bevölkerung“ stattfinden werde, sei noch offen. Der zunächst favorisierte Stadtmittelpunkt Kröpcke sei bereits durch eine andere Demonstration belegt.
Wegner sagte, er mache sich auch Sorgen um die Sicherheit der jüdischen Gemeinden in Deutschland. „Es gibt Kreise, die eine klammheimliche Freude darüber empfinden, was die Hamas jetzt macht.“ Dahinter stehe vielfach ein israelbezogener Antisemitismus, sagte der Theologe: „Da liegt eine Gefahr für die Jüdinnen und Juden, die in Deutschland leben.“
In Osnabrück sollte die Kundgebung am Sonntag auf dem Theater-Vorplatz stattfinden. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) wollte eine Ansprache halten. Die Demonstration sollte ein starkes Zeichen gegen Gewalt und für Verständigung und Frieden setzen, sagte eine Sprecherin der Stadt.
In Hannover wird die Demonstration am Montag unter anderem von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft organisiert. Hinter dem Aufruf stehen zudem die Liberale Jüdische Gemeinde, die Jusos, die Grüne Jugend, die Jungen Liberalen, der Ukrainische Verein in Niedersachsen, die Ezidische Akademie und der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität.
In einer gemeinsam verfassten Resolution heißt es unter anderem: „Wir fordern von der Bundesregierung jede erdenkliche Hilfe für das angegriffene Israel!“ Verhandlungen mit der Terrororganisation Hamas, die hinter den Angriffen steht, lehnen die Organisatoren ab. Palästinensische Initiativen, die sich nicht von der Hamas und der Terrororganisation „Islamischer Dschihad“ distanzierten, dürften nicht unterstützt werden. Deutschland dürfe auch keinen Handel mit den Finanziers der Hamas aus dem Iran treiben.