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Nabu Hamburg stellt Wahl-Check vor

Mit 400 Plakaten ruft der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg zur Europawahl und zur Bezirkswahl am 9. Juni auf. Mit dem Motiv eines Otters mit solidarischer Faust sollen insbesondere junge Hamburgerinnen und Hamburg zum Wählen für Umwelt, Natur und Demokratie motiviert werden, wie der Nabu am Mittwoch mitteilte. Über einen QR-Code auf den Plakaten stelle der Nabu zudem die natur- und umweltpolitischen Positionen von SPD, Grünen, CDU, Linken sowie FDP in den Hamburger Bezirken dar, hieß es.

Für die sogenannte Entscheidungshilfe hat der Nabu den Angaben zufolge die Standpunkte aller demokratischer Parteien, die aktuell in den Bezirksversammlungen vertreten sind, zu elf Themenbereichen abgefragt, darunter Gewässerschutz, naturnahe Grünanlagen oder Vogelschutz. Zudem seien die Parteien gebeten worden, Schwerpunkte für ihre künftige Politik im Bezirk zu definieren. „Dass die Parteien sich teilweise durch die Bank klar für naturfreundliche Maßnahmen bekennen, erfreut uns natürlich, gleichzeitig sehen wir aber in der Realität, dass konsequenter Naturschutz noch zu oft vernachlässigt wird“, sagte Katharina Schmidt, Referentin für Stadtnatur.

Der Nabu habe die AfD bewusst von der Befragung ausgelassen und erklärt dazu: „Die AfD vertritt offen ein autoritäres Gesellschaftsmodell, besetzt zahlreiche antidemokratische Positionen und vertritt Werte, die denen des Nabu widersprechen.“ Zudem sei die Partei eine Gefahr für die Ziele des Nabu. „Parteien, die Naturschutz nur als (weiteres) Thema nutzen wollen, um demokratische Prozesse verächtlich zu machen, unterminieren die Basis für notwendige Mehrheiten unserer Gemeinwohlanliegen“, heißt es auf der Internetseite des Nabu.

Die Ignoranz gegenüber dem Naturschutz sei eine gefährliche Entwicklung, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Darum sei die Botschaft der Naturschützer klar: „Wählen gehen! Um Demokratie und Natur zwischen Brüssel und den Hamburger Bezirken zu stärken.“

Der Nabu ist mit über 30.000 Mitgliedern nach eigenen Angaben Hamburgs größter Umweltverband.