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Museum prüft Herkunft von Kunsthandwerksstücken

Das Kunst und Kultur Museum des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster will herausfinden, ob einige seiner Objekte im Dritten Reich unrechtmäßig entzogen wurden. Dazu sei Anfang Oktober ein Forschungsprojekt gestartet, teilte der LWL am Donnerstag mit. Es soll vor allem um Objekte des Kunsthandwerks wie Möbel, Textilien, Steingut, Porzellan und Glas gehen, die zwischen 1933 und 1998 vom Museum erworben wurden.

“Die Sammlung des Kunsthandwerks muss dringend untersucht werden, da das Museum für diese Sammlung in den kritischen Jahren 1933 bis 1945 einige Objekte auf Auktionen erworben hat, in denen nachweislich sogenannte NS-Raubkunst versteigert worden ist”, erklärte Eline van Dijk, Provenienzforscherin am LWL-Kunstmuseum.

Provenienzforschung untersucht die Herkunft von Kulturgütern wie Kunstwerken, Büchern und Alltagsgegenständen. Sie gilt schon länger als wichtiger Teil der Kunstgeschichte. Seit der Washingtoner Erklärung von 1998 hat die Suche nach enteigneten oder geraubten Kulturgütern für die Provenienzforschung erheblich an Bedeutung gewonnen.