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Museum für Hamburgische Geschichte wird umfangreich modernisiert

Das Museum für Hamburgische Geschichte steht vor einer inhaltlichen und baulichen Modernisierung. Ziel sei es, dem Publikum auch künftig die Geschichte zeitgemäß und spannend vermitteln zu können und so eine Orientierung in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Hamburgs und den regionalen, nationalen wie internationalen Bezügen zu bieten, wie die Stiftung Historische Museen Hamburg und die Kulturbehörde am Freitag mitteilten.

Durch bauliche Veränderungen sollen die Aufenthaltsqualität, die barrierefreie Zugänglichkeit und die Energieeffizienz des Museums deutlich verbessert werden. Außerdem öffne sich das Museum zur angrenzenden Parkanlage Planten un Blomen. Bereits seit dem 8. Januar ist das Museum umbaubedingt geschlossen, zum Ende des Jahres soll mit der Umsetzung erster baulicher Maßnahmen begonnen werden. Voraussichtlich Ende 2028 soll der Modernisierungsprozess abgeschlossen sein.

Die Modernisierungsmaßnahmen am und im Gebäude sowie die Neugestaltung der ständigen Ausstellung werden insgesamt mit Mitteln in Höhe von 101 Millionen Euro gefördert. Davon kommen 83 Millionen von der Stadt Hamburg und 18 Millionen von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Im Erdgeschoss seien erweiterte Sonderausstellungsflächen geplant, um zukünftig Sonderausstellungen im größeren Rahmen und in technisch innovativ ausgestatteten Räumlichkeiten präsentieren zu können. Zudem sollen im Erdgeschoss ein Lesesaal mit Lounge-Charakter sowie neue Seminar- und Workshop-Räume für Schulklassen und andere Besuchergruppen entstehen.

Der Kern der inhaltlichen Modernisierung besteht den Angaben zufolge in der kompletten Neugestaltung der ständigen Ausstellung, die sich über drei Geschosse und rund 5.000 Quadratmeter erstreckt. Ziel dieser Neukonzeption sei es, in Form eines modern gestalteten Rundgangs die Geschichte der Stadt spannend zu vermitteln, immer wieder Aktualitätsbezüge und Zusammenhänge zur Gegenwart herzustellen und diese gemeinsam mit dem Publikum zu reflektieren und zu diskutieren.

Im ersten Obergeschoss werde erstmals ein chronologisch-thematisch angelegter Rundgang durch die Geschichte Hamburgs entstehen. Von der Stadtgründung im Mittelalter bis hin zur jüngsten Vergangenheit sollen dort die wichtigen Ereignisse und Faktoren in der Entwicklung der Hansestadt gezeigt werden. Leitfragen zur Stadtentwicklung und zum Wandel des Stadtbilds würden die jeweiligen Epochen miteinander verbinden. Sechs Themeninseln sollen die Chronologie aufbrechen und Bezüge zwischen entscheidenden historischen Ereignissen und der Gegenwart herstellen.

Im zweiten Obergeschoss soll es vor allem darum gehen, die Menschen in Hamburg und ihre unterschiedlichen Lebenswelten in Geschichte und Gegenwart in den Vordergrund zu stellen. Eine Fläche zum Thema „Kind sein in Hamburg“ soll vor allem Familien, Kinder und Jugendliche ansprechen. In einem weiteren Bereich werden unter dem Titel „Hamburg Heute“ ein Stadtlabor und eine Stadt-Lounge zum kreativen Arbeiten, Mitgestalten und Verweilen einladen.

Im dritten Obergeschoss soll die historische Modelleisenbahnanlage eine neue Heimat finden. An ihrem neuen Ort soll sie nicht mehr wie bisher isoliert im Museum stehen, sondern mit den Themenbereichen Verkehrsgeschichte und Nachhaltigkeit verbunden werden.

Das von Fritz Schumacher konzipierte, 1922 am Holstenwall eröffnete Museum für Hamburgische Geschichte verfügt heute über die größte stadtgeschichtliche Schausammlung. Der Sammlungsbestand umfasst mehr als eine halbe Million Objekte. Die Sammlung dokumentiert die Entwicklung der Hansestadt von der Stadtgründung bis zur Gegenwart.