Mosambik macht sich auf die Suche nach Hunderten in der Kolonialzeit geplünderten Kunstwerken und Kulturgegenständen: Es gehe um mindestens 800 Objekte, berichtete der französische Sender RFI am Mittwoch.
Die Behörden hätten in Zusammenarbeit mit der UN-Kulturorganisation Unesco und mehreren europäischen Ländern bereits mit der Bestandsaufnahme der geraubten Kunstwerke begonnen, meldete der Sender unter Berufung auf das Kulturministerium des südostafrikanischen Landes. Eine Reihe von Kunstschätzen war in der Vergangenheit in Museen in Portugal, aber auch in anderen Ländern Europas ausgestellt worden.
Wie viele geplünderte Kunstobjekte sich im Besitz der ehemaligen Kolonialmacht Portugal befinden, ist nicht bekannt. 2020 schätzte der Direktor der Geographischen Gesellschaft in Lissabon, dass seine Institution mindestens 15.000 Raubgüter besitze. Ein Gesetzesvorschlag für die Rückgabe von Kolonialgegenständen war im gleichen Jahr vom portugiesischen Parlament abgelehnt worden. Bislang hat Mosambik noch keinen offiziellen Antrag zur Rückgabe der Gegenstände gestellt.