Das internationale katholische Hilfswerk missio München begeht im Oktober wieder den “Monat der Weltmission”. Der Blick ist in diesem Jahr auf den Nahen Osten gerichtet, wie missio München am Montag mitteilte. Im Mittelpunkt stehen die Länder Syrien, der Libanon und Ägypten. Knapp vier Wochen lang sind Projektpartnerinnen und Projektpartner zu Gast. Sie werden in Gottesdiensten, Diskussionsrunden und Online-Talks über die großen gesellschaftlichen Herausforderungen in ihrer Heimat berichten.
Die bundesweite Kampagne wird laut Mitteilung von missio Aachen und missio München organisiert. Abschluss ist am 22. Oktober mit einem großen Festgottesdienst im Dom zu Speyer. Daran werden Ortsbischof Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens und der Präsident von missio München, Wolfgang Huber, teilnehmen. Das biblisches Leitwort des Missionsmonats lautet “Ihr seid das Salz der Erde”. Ins Zentrum gerückt werden sollen Frauen und Männer, die oft die einzigen seien, die sich unter widrigsten Bedingungen wie zerstörter Infrastrukturen, Unsicherheit und teilweise Krieg in den Dienst der Ärmsten und Schwächsten stellten.
Missio-Präsident Huber nannte die aktuelle Lage der Christen im Nahen Osten mehr als bedenklich. In Syrien, wo es seit dem Urchristentum lebendige einheimische Gemeinden gegeben habe, seien heute weniger als fünf Prozent der Bevölkerung Christen. Die ägyptischen Kirchen wiederum zählten zu den ältesten der Welt. Für die christliche Minderheit habe sich die Lage zwar verbessert, aber dennoch verließen viele das Land. Auch aus dem Libanon wanderten massenhaft Christen ab. Doch jene, die blieben, stellten sich den Schwierigkeiten entgegen und leisteten Enormes, sagte Huber.
Im Libanon etwa kämpften die Projektpartner von missio München gegen die Ausbeutung von Arbeitsmigrantinnen und böten ein Schutzhaus für Frauen, die seitens ihres Arbeitgebers Gewalt erlebt hätten. Außerdem unterstütze das Hilfswerk den Fernsehsender Sat-7, der mit seinen Programmen in mehreren arabischsprachigen Ländern für soziale Missstände und Ungerechtigkeiten sensibilisiere. Weihbischof Georgens verwies darauf, dass immer mehr Menschen im Libanon einen täglichen Kampf ums Überleben führten, um Nahrung und Medizin. Sie seien konfrontiert mit der dramatischen Inflation, geschlossenen Bankkonten sowie steigenden Kosten, etwa für Schulgeld und Energie.