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Missbrauchsvorwürfe – Keine Ermittlungen gegen Ruhestandspriester

Sechs mutmaßliche Betroffene, aber keine Anklage: Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht gegen einen des Missbrauchs beschuldigten Ruhestandspriester im Bistum Münster. Wie die Diözese nun mit ihm umgeht.

Nach Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs wird die zuständige Staatsanwaltschaft keine Ermittlungen gegen einen Ruhestandspriester des Bistums Münster einleiten. Grund ist die Verjährung der mutmaßlichen Taten, wie die katholische Diözese mitteilte.

Damit ist der Fall aber noch nicht zu den Akten gelegt: Das Bistum hat nach eigener Auskunft mit der kirchenrechtlichen Voruntersuchung des Falls begonnen. Dem beschuldigten Priester bleiben weiterhin alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten untersagt. Das hatte Felix Genn, der inzwischen emeritierte Bischof von Münster, im Januar verfügt.

Laut Bistumsmitteilung hatte sich im Dezember 2024 eine betroffene Person bei der Interventionsstelle des Bistums gemeldet und gegen den Priester den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben. Die Person habe sich auf ein Jugendlager im Jahr 1984 bezogen. Nach der Veröffentlichung der Vorwürfe hätten sich fünf weitere Personen beim Bistum Münster gemeldet und Vorwürfe gegen den Geistlichen erhoben.