Eine Petition für den besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen haben Missbrauchs-Betroffene am Mittwoch im Bayerischen Landtag an die Vorsitzenden des Sozialausschusses überreicht. „Der Staat hat sich bislang nicht um unsere Bitten gekümmert, wir werden nicht gehört“, sagte Richard Kick, Sprecher des Unabhängigen Betroffenen-Beirats in der Erzdiözese München und Freising. Deshalb gehe man jetzt den Weg über den Landtag: „Unser Ziel ist ein Bayerisches Aufarbeitungsgesetz“, betonte Kick bei der Übergabe auf den Stufen der „Roten Treppe“ des Maximilianeums.
Die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher, Vorsitzende im Sozialausschuss, begrüßte die Petition: „Auch in Bayern gibt es nach wie vor eine hohe Zahl an Kindern und Jugendlichen, die Opfer von Missbrauch werden“, erklärte sie. Zentrale staatliche Ansprechpersonen könnten „Lücken im Kinderschutz aufzeigen, notwendige Verbesserungen anregen und ihre Umsetzung begleiten“. Ihr Ausschuss-Stellvertreter, der Landtagsabgeordnete Thomas Huber (CSU), sagte, dass er die Petition unterstütze. Es sei wichtig, ein Signal zu senden, „wie ein Staat mit von Missbrauch Betroffenen umgeht“.
Die Petition „Gewalt an Kindern und Jugendlichen entschlossen entgegentreten!“ fordert die Einrichtung einer unabhängigen staatlichen, wissenschaftlich begleiteten Aufarbeitungskommission, einen Betroffenenrat und einen Landesbeauftragten für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs – Gremien also, wie es sie auf Bundesebene bereits gibt. Das Papier hat bislang rund 530 Unterzeichner. Unterstützt wird es auch vom bayerischen Landesbischof Christian Kopp und Martin Pusch von der Anwaltskanzlei „Westpfahl Spilker Wastl“, die das Missbrauchsgutachten für das Münchner Erzbistum erstellt hat. (1224/09.04.2025)